Pull down to refresh...
zurück

Tiana Angelina Moser schnappt Bürgerlichen den Zürcher Ständeratssitz weg

GLP-Nationalrätin Tiana Angelina Moser schafft den Sprung in den Ständerat. Die 44-Jährige lässt im zweiten Wahlgang SVP-Nationalrat Gregor Rutz klar hinter sich. Im Kanton Zürich verliert das bürgerliche Lager damit seinen Sitz.

19.11.2023 / 23:58 / von: jja / sda
Seite drucken Kommentare
0
Ständeratskandidatin Tiana Angelina Moser, GLP, freut sich über ihren Wahlsieg am zweiten Wahlgang für den zweiten Ständeratssitz. (Bild: KEYSTONE/Ennio Leanza).

Ständeratskandidatin Tiana Angelina Moser, GLP, freut sich über ihren Wahlsieg am zweiten Wahlgang für den zweiten Ständeratssitz. (Bild: KEYSTONE/Ennio Leanza).

0
Schreiben Sie einen Kommentar

Moser erhielt 206'493 Stimmen, Rutz 159'328 Stimmen, wie das Statistische Amt des Kanton Zürich am Sonntagnachmittag mitteilte. Die Wahlbeteiligung betrug 39,6 Prozent.

Moser verdoppelt Stimmenzahl

Rutz erreichte damit praktisch gleich viele Stimmen wie im ersten Wahlgang. Viel zusätzliche Wählerinnen und Wähler konnte er nicht mehr mobilisieren. Moser verdoppelte hingegen ihre Stimmenzahl beinahe; diese dürften unter anderem Sympathisanten vonSP und Grünen zu verdanken sein, die - anders als noch im ersten Wahlgang - keine eigenen Kandidierenden mehr auf den Wahlzettel aufführen konnten.

Tiana Angelina Moser holte insbesondere in den Städten Zürich und Winterthur deutlich mehr Stimmen als der SVP-Kandidat. Aber auch in Agglomerationsgemeinden wie Illnau-Effretikon, Schlieren und Wettswil am Albis schwang sie obenaus. Gregor Rutz erreichte in vielen Landgemeinden die Spitzenposition. Doch blieb dort der Vorsprung zu klein, als dass es zum Sieg hätte reichen können.

Der Kanton Zürich sei ja kein linker Kanton, meinte Rutz am Wahlsonntag. «Aber die Bürgerlichen auf dem Land gehen zu wenig an die Urnen - anders als die Linken in den Städten.» Er kritisierte auch die Zusammenarbeit: Die bürgerliche Seite müsste gemeinsam am selben Strick ziehen, um gewinnen zu können.

Ihren Sieg führte Moser auf das grosse Engagement einer breiten Allianz zurück, die hinter ihr gestanden habe. Dabei sei sie, anders als dies die SVP vorbringe, nicht nur von linker Seite unterstützt worden. Ihre Kandidatur sei ja auch von Persönlichkeiten aus Wirtschaftskreisen mitgetragen worden.

Niederlage für bürgerliches Lager

Die Wahl der GLP-Kandidatin ist eine herbe Niederlage für das Zürcher bürgerliche Lager. SP-Ständerat Daniel Jositsch hatte die Wiederwahl bereits im ersten Wahlgang geschafft. Der zweite Sitz, der durch den Rücktritt von Ruedi Noser (FDP) frei wird, blieb am 22. Oktober noch unbesetzt.

Nach dem ersten Wahlgang hatten sich diverse Kandidierende zurückgezogen. Auch die FDP nahm ihre Kandidatin aus dem Rennen, um die Kräfte im bürgerlichen Lager zu bündeln. Nationalrätin Regine Sauter hatte zwar mehr Stimmen als Moser erzielt, doch lag sich deutlich hinter Rutz zurück.

Moser wurde im zweiten Wahlkampf ausser von ihrer GLP auch von EVP, SP und Grünen unterstützt. Rutz hatte die Unterstützung von SVP und FDP. Innerhalb der FDP war dies nicht unbestritten; so sprachen sich die FDP-Frauen für Stimmfreigabe aus. Auch die Mitte hatte Stimmfreigabe beschlossen.

Mit der Wahl von Moser in den Ständerat wird deren Sitz im Nationalrat frei. Diesen übernimmt Patrick Hässig. Der frühere Radiomoderator und heutige Pflegefachmann und Teilzeit-Trommellehrer politisiert für die GLP derzeit bereits im Parlament der Stadt Zürich und im Kantonsparlament.

Beitrag erfassen

Keine Kommentare