Bob Dylan kam zum Spielen nach Wien - nicht zum Posieren
Bob Dylan zeigte sich erzürnt über Handy-Fotografie aus dem Publikum: «We can either play or pose!», so seine wenigen Worte an diesem Abend.
Bereits vor der Show war das Publikum mit Durchsagen darauf hingewiesen worden, dass Fotografieren und Filmen mehr als unerwünscht seien. Dylan ist eben zum Musizieren mit seiner Band nach Österreich gekommen, nicht zum Posieren. Das wurde zudem durch den Rahmen unterstrichen, in dem das Konzert stattfand.
«Blowin' In The Wind» als erste Zugabe präsentierte Dylan geschmeidig, melodisch, regelrecht konventionell. Dann das Sakrileg: Handyfoto - der Versuch, den Moment festzuhalten, statt ihn zu geniessen!
Der Nobelpreisträger geht an den Bühnenrand, massregelt den oder die Fotografen, ist auf gut Wienerisch so angefressen, dass er stolpert und beinahe stürzt.
Das folgende «It Takes A Lot To Laugh, It Takes A Train To Cry» macht nur mehr den Eindruck einer Pflichtübung, schnell ist His Bobness verschwunden. Dylan tritt am heutigen Mittwoch im Wiener Konzerthaus zum zweiten Gastspiel auf und am Freitag in der Olympiahalle in Innsbruck.