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Das Ende der Merkel-Ära steht an: Deutschland startet die Bundestagswahl

Am Sonntag steht in Deutschland die Bundestagswahl auf dem Programm. Für die amtierende Bundeskanzlerin Angela Merkel neigt sich die Amtszeit damit immer mehr dem Ende zu. Durch die Bundestagswahl wird ihre Nachfolge bestimmt.

26.09.2021 / 08:14 / von: vsa/sda
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Die Haltung ihrer Hände ist unverwechselbar: Am Sonntag endet Angela Merkels Ära als deutsche Bundeskanzlerin - ihre Nachfolge wird bestimmt. (Bild: keystone)

Die Haltung ihrer Hände ist unverwechselbar: Am Sonntag endet Angela Merkels Ära als deutsche Bundeskanzlerin - ihre Nachfolge wird bestimmt. (Bild: keystone)

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In Deutschland hat am Sonntag die mit Spannung erwartete Bundestagswahl begonnen. Die Parlamentswahl besiegelt das Ende der Ära von Kanzlerin Angela Merkel (CDU), die nach fast 16 Jahren Amtszeit nicht mehr kandidiert.

Rund 60,4 Millionen Wahlberechtigte sind aufgerufen, über die politischen Kräfteverhältnisse in Europas grösster Volkswirtschaft für die kommenden vier Jahre zu entscheiden. Merkels Christdemokraten drohen nach Umfragen empfindliche Stimmenverluste. Sie könnten ihren langjährigen Status als stärkste Partei verlieren.

Die Nase vorne in den Umfragen haben seit Wochen die Sozialdemokraten mit Kanzlerkandidat Olaf Scholz, dem bisherigen Bundesfinanzminister und Vizekanzler in Merkels schwarz-roter Koalition. Kanzlerkandidat von CDU und ihrer bayerischen Schwesterpartei CSU ist der CDU-Vorsitzende und nordrhein-westfälische Ministerpräsident Armin Laschet.

Für die Grünen bewirbt sich die Co-Vorsitzende Annalena Baerbock. Es ist das erste Mal in der gut 40-jährigen Geschichte der Öko-Partei, dass diese eine Kanzlerkandidatin aufgestellt hat.

Der Bundeskanzler wird in Deutschland nicht direkt gewählt, sondern vom neuen Parlament. Die Person des Spitzenkandidaten spielt aber bei der Entscheidung für eine Partei eine grosse Rolle. In den jüngsten Umfragen lag die SPD bei 25 bis 26 Prozent und die CDU/CSU bei 23 bis 25 Prozent. Die Grünen rangierten bei 16 bis 17 Prozent.

Scholz geniesst unter allen drei Kanzlerkandidaten in der Bevölkerung die höchste Zustimmung. Im ZDF-Politbarometer war er der einzige der drei Bewerber, den eine Mehrheit der Befragten als geeignet für das Kanzleramt hält.

Mit ersten Prognosen der Fernsehsender ARD und ZDF zum Wahlausgang wird mit Schliessung der Wahllokale um 18.00 Uhr gerechnet. Das vorläufige amtliche Endergebnis wird nach Mitternacht erwartet.

In Deutschland wird der Kandidat der stärksten Partei nicht automatisch Bundeskanzler. Nötig ist, dass der Bewerber die sogenannte «Kanzlermehrheit», also die Mehrheit der Mitglieder des Bundestages, hinter sich bekommt. Unter den sozialdemokratischen Kanzlern Willy Brandt (1969-1974) und Helmut Schmidt (1974-1982) war die SPD die meiste Zeit nur zweitstärkste Fraktion im Bundestag, hatte aber zusammen mit ihrem Koalitionspartner FDP eine Mehrheit.

Es ist also möglich, dass nach der Wahl vom Sonntag sowohl Scholz als auch Laschet die Chance haben, eine Regierung zu bilden. Deshalb ist eine längere Sondierungsphase zwischen den Parteien nicht auszuschliessen. Merkels Amtszeit endet mit der Konstituierung des Bundestags einen Monat nach der Wahl. Sie würde aber bis zur Vereidigung eines Nachfolgers geschäftsführend im Amt bleiben.

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B. Kerzenmacher
am 26.09.2021 um 10:41
Armin Laschet wird geschlagen und enttäuscht nach NRW zurückkehren, sein Glaube an die eigene Kanzlerschaft grösser als das Vertrauen vieler Wähler. Die fehlende Selbstkritik gepaart mit deiner unglaublichen Selbstüberschätzung wird die CDU noch in eine grosse Krise stürzen. Armin Laschet schadet dem Land und der eigenen Partei enorm.