Neue Unwetter in Spanien bisher vergleichsweise glimpflich
Auch in der vor zwei Wochen besonders stark verwüsteten Mittelmeerregion Valencia im Osten des Landes waren die Auswirkungen des neuen Tiefdruckgebiets bisher vergleichsweise glimpflich.
Die Zahl der Toten stieg mittlerweile auf 224, davon 216 alleine in der Provinz Valencia, wie die Regionalregierung auf X mitteilte. 16 Menschen werden noch vermisst. Die Behörden veröffentlichten erstmals Details zu den in Valencia geborgenen Leichen. Die grosse Mehrheit der Verstorbenen (137) war demnach mindestens 60 Jahre alt. 67 von ihnen hatten das 80. Lebensjahr überschritten. Unter den Opfern befinden sich auch neun Minderjährige.
Warnstufe in Valencia gesenkt
Von den 131 männlichen und 85 weiblichen Todesopfern waren 190 spanische Staatsangehörige, während die übrigen 26 aus verschiedenen Ländern stammten, darunter neun aus Rumänien und zwei aus Grossbritannien. Die meisten Menschenleben habe das Unwetter in der Gemeinde Paiporta (45) gefordert.
Der Wetterdienst Aemet senkte am Donnerstag die Warnung für den Küstenabschnitt um die Regionalhauptstadt Valencia von der höchsten Stufe Rot auf Gelb, wie er auf X mitteilte. "Das Schlimmste dieser zweiten Dana ist vorbei", schrieb Aemet in Bezug auf die Provinz Valencia. Dana ist die in Spanien verwendete Abkürzung für das Wetterphänomen "Kalter Tropfen", das vor allem im September und Oktober im Mittelmeerraum häufiger vorkommt.
Nacht in Turnhallen verbracht
Vor allem in den Regionen Valencia und Andalusien, wo in den Küstengebieten derzeit die Warnstufen Orange und Gelb gelten, beobachten die Behörden die Pegel vieler Flüsse besonders - nicht zuletzt wegen der Ereignisse vom 29. Oktober. Mehr als 4.000 Menschen waren etwa in der Provinz Málaga bereits am Mittwoch vorsichtshalber evakuiert worden, einige Hunderte verbrachten die Nacht in Turnhallen, etwa in dem Ort Torre del Mar, wie der staatliche Sender RTVE zeigte. Teile der Stadt Málaga standen am Mittwoch nach heftigen Regenfällen unter Wasser.
Inzwischen fahren die AVE-Hochgeschwindigkeitszüge auf der Strecke Madrid-Valencia, erstmals seit dem 29. Oktober wieder. Die Wiederaufnahme der für Spanien wichtigen Verbindung erfolgte allerdings nicht - wie ursprünglich geplant - am frühen Vormittag, sondern erst nachmittags. Der Grund: Der jüngste Regen hatte auch Abschnitte der Strecke überflutet. Viele Schulen bleiben in den betroffenen Regionen geschlossen. Auch der öffentliche Nahverkehr liegt in vielen Orten noch lahm.