Die Jugendstilvilla mit Baujahr 1896 liegt in einem Garten mit altem Baumbestand. (Bild: Geburtshauswinterthur.ch)
Villa Lindeneck wird zum ersten Geburtshaus für Winterthur
Zurzeit müssen Paare aus Winterthur und Umgebung, die ihr Kind weder im Spital noch zu Hause auf die Welt bringen möchten, auf die umliegenden Geburtshäuser in Bäretswil, Zürich, Schaffhausen oder St.Gallen ausweichen.
Für die fünf Hebammen Lisa Bammatter, Bettina Bosshard, Ramona Koch, Rahel Merz und Elena Reusser muss sich das ändern. Deshalb wollen sie spätestens im Jahr 2023 ein Geburtshaus in und für Winterthur realisieren. «In unserem Geburtshaus werden wir eine ganzheitliche Geburtshilfe anbieten und uns dabei an klaren Richtlinien und den aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen orientieren», sagt Lisa Bammatter.
Bisher fehlte den Initiantinnen die geeignete Liegenschaft, nun steht der Standort fest. An der Lindstrasse 16 in der Villa Lindeneck. Für die Initiantinnen sei die Villa an zentraler Lage ein Glücksfall, schreiben sie in einer Mitteilung.
Villa befindet sich an zentraler Lage
Die Jugendstilvilla mit Baujahr 1896 liegt in einem Garten mit altem Baumbestand. Von ihr aus ist der Bahnhof zu Fuss in wenigen Minuten erreichbar und auch das Kantonsspital (KSW) ist nah. Dies sei laut Bammatter ein grosser Vorteil: «Wir sind gut vernetzt mit dem Spital und werden einen Kooperationsvertrag ausarbeiten – für die Fälle, die man nicht im Geburtshaus behandeln kann.»
Bammatter rechnet pro Jahr mit etwa hundert Geburten – im Vollbetrieb sogar mit doppelt so vielen. Dies aufgrund der Statistiken: In der Schweiz gebären etwa 1,5 Prozent der Schweizer Frauen nicht in einem Spital, sondern begleitet von einer Hebamme, entweder zu Hause oder im Geburtshaus. Tendenz steigend. Deshalb geht die Geburtshaus Winterthur AG davon aus, dass ein drittes Geburtshaus im Kanton Zürich einem grossen Bedürfnis entspricht.
Auf Unterstützung angewiesen
Wie es in der Mitteilung heisst, gehe es nun darum, den Betrieb für das Projekt sicherzustellen. Deshalb sei man auf finanzielle Unterstützung angewiesen und suche Mitglieder für den Förderverein und Gönnerinnen und Gönner, die das Geburtshaus mit einer Spende unterstützen. Auch mit Aktien könne man sich beteiligen. «Die Suche nach Investorinnen und Investoren ist erst jetzt gestartet», sagt Bammatter. «Ohne Standort wäre das nicht möglich gewesen.»
Derzeit sei man daran, die Baueingabe vorzubereiten. Bei den Kosten für die Sanierung und den Umbau handle es sich um «einen grösseren Betrag».