KSW Kindernotfall ist am Anschlag
Die Fachgruppe Pädiatrie Schweiz warnte bereits letzte Woche vor prekären Situationen in Kinder-Notfallstationen. Diese seien bereits jetzt derart am Anschlag, dass im Winter ein Versorgungsengpass drohe. Gründe für die starke Auslastung seien laut Pädiatrie Schweiz steigende Notfallzahlen, zu wenig Betten auf den Stationen sowie fehlendes Pflege- und Praxispersonal und zu wenig Hausärzte.
Diese Probleme zeigen sich auch im Kantonsspital Winterthur (KSW). Dort hätte sich die Lage in der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin bereits im letzten Jahr zugespitzt, wie der Landbote schreibt. 2021 seien die Zahlen stark in die Höhe gestiegen. Gut 18'500 Notfälle musste man insgesamt behandeln. Der Grossteil davon waren ambulant. Auch dieses Jahr steigen die Zahlen erneut um 30 bis 40 Prozent an. Bis zu 100 Fälle pro Tag seien es zu Zeit und es scheinen immer mehr zu werden. Gegenüber SRF sagt Traudel Sauermann, Chefärztin der Kinderklinik im KSW: «Man hat den Eindruck, dass die Leute früher auf die Notfallstationen kommen oder auch mit weniger schwer kranken Kindern auf die Notfallstation kommen, als früher.» Das KSW warnt auf seiner Webseite vor «längeren Wartezeiten» Die Chefärztin appelliert, dass sich die Leute kurz beim Hausarzt oder Beratungstelefon für Kindernotfälle melden sollen, bevor sie in den Notfall gehen.
Im Beitrag von TELE TOP nimmt das Kantonsspital Winterthur Stellung zur aktuellen Situation bei der Notfallstation.
Aufgrund der Überlastung müssten teils auch Kinder in ein anderes Spital verlegt werden. Neben Münsterlingen, St. Gallen oder Zürich werden die Kindernotfälle teils auch bis nach Luzern oder bis nach Chur gefahren. Beim KSW habe man personell kurzfristig aufgestockt, um der Überlastung entgegenzuwirken.