Pull down to refresh...
zurück

Medikamente verschwinden aus St.Galler Altersheim

Ehemalige Mitarbeiterinnen eines Altersheims in St.Gallen werden verdächtigt, Medikamente aus dem Heim entwendet zu haben. Bei den Medikamenten handelt es sich um rezeptpflichtige Betäubungsmittel. Es läuft eine entsprechende Strafuntersuchung.

27.03.2020 / 16:10 / von: sda/vsa
Seite drucken Kommentare
0
Durch das interne Kontrollsystem im Heim wurde entdeckt, dass Medikamente fehlten. (Symbolbild: pixabay.com/stevepb)

Durch das interne Kontrollsystem im Heim wurde entdeckt, dass Medikamente fehlten. (Symbolbild: pixabay.com/stevepb)

0
Schreiben Sie einen Kommentar

Mehrere ehemalige Mitarbeiterinnen eines Altersheims in der Stadt St. Gallen stehen unter Verdacht, während der Nachtschicht rezeptpflichtige Beruhigungsmittel entwendet zu haben. Gegen zwei Personen läuft eine Strafuntersuchung.

Der Vorfall ereignete sich im vergangenen Oktober. Durch das interne Kontrollsystem im Heim wurde entdeckt, dass Medikamente fehlten. Die Heimleitung reagierte rasch und informierte die Polizei, die kantonale Heimaufsicht, die Bewohnerinnen und Bewohner, Angehörige und Hausärzte. Es kam zu einem Polizeieinsatz im Heim.

Dabei wurden die Medikamente in den Garderobeschränken von vier Mitarbeiterinnen gefunden. Die Betroffenen wurden fristlos entlassen, wegen Nichteinhaltung der internen Weisungen zum Medikamentenhandling. Gegen zwei dieser Mitarbeiterinnen wird eine Strafuntersuchung geführt, wie die St. Galler Staatsanwaltschaft auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA bestätigte.

Bewohner ruhiggestellt?

«Es besteht der Verdacht, dass Mitarbeiterinnen verschreibungspflichtige Medikamente an Bewohner abgaben, welche diese aus medizinischer Sicht nicht benötigt hätten. Zudem besteht der Verdacht, dass verschreibungspflichtige Medikamente entwendet wurden», teilte die Mediensprecherin der Staatsanwaltschaft auf Anfrage mit. Das Verfahren sei noch pendent. Es gilt die Unschuldsvermutung.

Die Frage, ob mit den Beruhigungsmitteln Heimbewohnerinnen und -bewohner entgegen ärztlicher Verordnung ruhiggestellt wurden, verneinte die Heimleitung in ihrem Brief, den sie umgehend Ende Oktober an alle Bewohnerinnen und Bewohner und ihre Angehörigen schickte.

Es gebe keine Erkenntnis, dass nicht verordnete Medikamente an Bewohnerinnen und Bewohner im Heim abgegeben worden seien, heisst es in dem Schreiben. Es gebe «auch keine Hinweise auf eine Gesundheitsschädigung von Bewohnerinnen und Bewohnern».

Diese Erkenntnis sei sehr wichtig und gelte noch immer, sagte ein Verantwortlicher des Heims am Freitag gegenüber Keystone-SDA. Es habe auch seither keine Hinweise von Bewohnerinnen und Bewohnern oder ihren Hausärzten auf Anzeichen von falscher Medikation gegeben.

Null-Toleranz bei Medikamenten

Es sei nach der Aufdeckung des Vorfalls sofort alles getan worden, was man habe tun können. Die zertifizierte interne Medikamentenkontrolle des Heims habe auch in diesem Fall funktioniert, so dass der Vorfall rasch ans Licht gekommen sei, erklärte der Verantwortliche des Heims.

Im Brief von Ende Oktober hatten sich die Verantwortlichen des Altersheims «sehr enttäuscht über das aufgedeckte Fehlverhalten und den Vertrauensmissbrauch durch vereinzeltes Pflegepersonal» gezeigt. Beim Medikamentenmanagement gelte Null-Toleranz, es werde absolut kein Fehlverhalten und auch keine blosse Nachlässigkeit geduldet.

Beitrag erfassen

Keine Kommentare