Netto-Null: Winterthur macht mehr Tempo beim Klimaschutz
Bis 2050 sollen in Winterthur nicht mehr Treibhausgase ausgestossen werden, als natürliche und technische Speicher aufnehmen können, wie der Stadtrat am Dienstag mitteilte. Die bereits seit 1999 entwickelten Klimaschutzmassnahmen gehen zwar in die richtige Richtung, aber das Umsetzungstempo müsse erhöht und zusätzliche Massnahmen müssten eingeführt werden.
Die wichtigsten Massnahmen der Stadt – im Beitrag von RADIO TOP:
Konkret soll die Stromleistung aus hiesigen Fotovoltaikanlagen bis 2028 um rund 50 Prozent steigen. Der Stadtrat hat sich das Ziel gesetzt, bis ins Jahr 2025 hundert zusätzliche Anlagen auf städtischen Dächern zu installieren. Ausserdem will die Stadt finanzielle Anreize schaffen und das Förderprogramm ausbauen.
Die Treibhausgasemissionen aus der Wärmeversorgung sollen bis 2035 um rund 80 Prozent reduziert werden. Fossile Feuerungen sollen bis 2028 um ein Drittel verringert werden und Wärmeverbünde jährlich 11 Gigawattstunden mehr Wärme liefern. Neue Wärmenetze werden errichtet, wie beispielsweise im Gebiet Rudolf-Diesel-Strasse. Hier wird nach dem Umbau in der Kehrichtverwertungsanlage die Abwärme aus der Rauchgasreinigung verwendet.
Schliesslich wird die nachhaltige Mobilität gefördert. Dazu gehört ein lückenloses Velonetz, hindernisfreie Fusswege, ein gutes ÖV-Angebot und die Förderung der Elektromobilität.
Neu nimmt der Stadtrat auch den Konsum in den Blick, etwa mit der Förderung der regionalen Kreislaufwirtschaft und klimaschonender Ernährung.
Verwaltung geht mit gutem Beispiel voran
Die Stadt selbst geht mit gutem Beispiel voran und reduziert bei den städtischen Gebäuden den Energie- und Ressourcenverbrauch, etwa durch energetische Sanierung, den Ausbau von Fotovoltaikanlagen oder ökologische Baustoffe. Bei den Fahrzeugen ist eine Umstellung auf erneuerbare Antriebe bis 2028 geplant. Mit diesen und anderen Massnahmen soll die Verwaltung bis 2035 klimaneutral sein.
Die Winterthurer Bevölkerung hat im Jahr 2012 unter anderem entschieden, dass die Treibhausgasemissionen in Winterthur bis zum Jahr 2050 auf 2 Tonnen CO2-Äquivalente pro Kopf und Jahr zu reduzieren sind. Mit dem neuen Ziel «Netto-Null 2050» muss auch der Grundsatzbeschluss angepasst werden. Dazu ist die Zustimmung des Grossen Gemeinderats erforderlich und eine Volksabstimmung.
Wie die Massnahmen umgesetzt werden sollen – im Beitrag von TELE TOP: