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Netto-Null: Winterthur macht mehr Tempo beim Klimaschutz

Die Stadt Winterthur will bis 2050 klimaneutral werden. Um das Ziel Netto-Null Tonnen CO2 zu erreichen, hat der Stadtrat 54 Klimaschutzmassnahmen beschlossen. Die Stadtverwaltung selbst will bereits 2035 am Netto-Null-Ziel sein.

09.03.2021 / 13:32 / von: mma/sda/cst
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Die Stadt Winterthur hat ihr Massnahmenpaket zur Reduktion der Treibhausgase präsentiert. (Archivbild: TOP ONLINE/Marian Märki)

Die Stadt Winterthur hat ihr Massnahmenpaket zur Reduktion der Treibhausgase präsentiert. (Archivbild: TOP ONLINE/Marian Märki)

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Bis 2050 sollen in Winterthur nicht mehr Treibhausgase ausgestossen werden, als natürliche und technische Speicher aufnehmen können, wie der Stadtrat am Dienstag mitteilte. Die bereits seit 1999 entwickelten Klimaschutzmassnahmen gehen zwar in die richtige Richtung, aber das Umsetzungstempo müsse erhöht und zusätzliche Massnahmen müssten eingeführt werden.

Die wichtigsten Massnahmen der Stadt – im Beitrag von RADIO TOP:

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Konkret soll die Stromleistung aus hiesigen Fotovoltaikanlagen bis 2028 um rund 50 Prozent steigen. Der Stadtrat hat sich das Ziel gesetzt, bis ins Jahr 2025 hundert zusätzliche Anlagen auf städtischen Dächern zu installieren. Ausserdem will die Stadt finanzielle Anreize schaffen und das Förderprogramm ausbauen.

Die Treibhausgasemissionen aus der Wärmeversorgung sollen bis 2035 um rund 80 Prozent reduziert werden. Fossile Feuerungen sollen bis 2028 um ein Drittel verringert werden und Wärmeverbünde jährlich 11 Gigawattstunden mehr Wärme liefern. Neue Wärmenetze werden errichtet, wie beispielsweise im Gebiet Rudolf-Diesel-Strasse. Hier wird nach dem Umbau in der Kehrichtverwertungsanlage die Abwärme aus der Rauchgasreinigung verwendet.

Schliesslich wird die nachhaltige Mobilität gefördert. Dazu gehört ein lückenloses Velonetz, hindernisfreie Fusswege, ein gutes ÖV-Angebot und die Förderung der Elektromobilität.

Neu nimmt der Stadtrat auch den Konsum in den Blick, etwa mit der Förderung der regionalen Kreislaufwirtschaft und klimaschonender Ernährung.

Verwaltung geht mit gutem Beispiel voran

Die Stadt selbst geht mit gutem Beispiel voran und reduziert bei den städtischen Gebäuden den Energie- und Ressourcenverbrauch, etwa durch energetische Sanierung, den Ausbau von Fotovoltaikanlagen oder ökologische Baustoffe. Bei den Fahrzeugen ist eine Umstellung auf erneuerbare Antriebe bis 2028 geplant. Mit diesen und anderen Massnahmen soll die Verwaltung bis 2035 klimaneutral sein.

Die Winterthurer Bevölkerung hat im Jahr 2012 unter anderem entschieden, dass die Treibhausgasemissionen in Winterthur bis zum Jahr 2050 auf 2 Tonnen CO2-Äquivalente pro Kopf und Jahr zu reduzieren sind. Mit dem neuen Ziel «Netto-Null 2050» muss auch der Grundsatzbeschluss angepasst werden. Dazu ist die Zustimmung des Grossen Gemeinderats erforderlich und eine Volksabstimmung.

Wie die Massnahmen umgesetzt werden sollen – im Beitrag von TELE TOP:

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Michael
am 13.10.2021 um 21:25
Wir wissen wo es geschlagen hat. Die Stadt Winterthur muss einen Beitrag leisten zum Klimaschutz, der Klimawandel bedroht uns alle.
Björn Müller
am 10.03.2021 um 11:19
Netto Null Treibhausgasemissionen 2030 ist der Kompromiss!Die Stadt Winterthur hat 2020 die Klima und Energiecharta unterschrieben. Somit anerkennt sie den IPCC. Wenn das globale CO2-Budget gemäss dem IPCC, welches für eine 67% Wahrscheinlichkeit zur Einhaltung des 1,5°-Ziel sorgt, gleichmässig auf die Weltbevölkerung verteilt, hat die Schweiz ihr Budget im Jahr 2030 aufgebraucht hat. Dies obwohl diese Verteilung für die Schweiz äusserst vorteilhaft ist, da sie viel mehr historische Emissionen aufweist.Netto Null 2030 ist somit in keinster Weise radikal sondern unter anbetracht der globalen Gerechtigkeit ein Kompromiss. Netto Null 2030 ist möglich und nötig! Konkrete Massnahmen wurden im Klima-Aktions-Plan vorgestellt (https://climatestrike.ch/de/crisis#solutions)
bekam von Gfeller schon keine gescheite Antwort
am 10.03.2021 um 07:28
Förderung der Elektromobilität. Werden dann endlich Vermieter die ihren Mietern die Montage einer Ladestation für ihr E-Mobil verbieten, bestraft und zum Umdenken gezwungen?Wenn man als Mieter seinen Parkplatz mit einer Ladestation ausrüsten möchte, auf eigene Kosten natürlich, sitzt man als Mieter bei einem Nein des Vermieters immer noch am kürzeren Hebel.Solange das der Fall ist liebe Politiker, werdet ihr das Gros der motorisierten Verkehrsteilnehmer nicht zum Wechseln bewegen.