Notstand in der Kinderklinik Winterthur
Wie der Landbote meldet, hat die Chefärztin der Kinder- und Jugendmedizin am Kantonsspital Winterthur (KSW), Traudel Saurenmann bereits vor sieben Wochen Alarm geschlagen. Nun ist der Notstand da. Die Kinderklinik am KSW ist komplett überlastet. «Wir haben sehr viele kleine Patienten und oft keine freien Plätze mehr für sie», so Saurenmann gegenüber dem Landboten.
Fachkräftemangel
Laut Saurenmann sind rund 20 Prozent der Betten wegen Unterbesetzung geschlossen. Geschlossene Betten in der Kinderklinik bedeutet aber nicht, dass Kinder in andere Spitäler verlegt werden müssen, denn auch diese sind überlastet. Wenn kein Bett verfügbar sei, lasse man die Kinder über Nacht im Notfall oder verteile sie auf andere Betten im Spital.
Ein bekanntes Virus
Bei Kindern kann das hochansteckende Virus eine Bronchitis und in schwereren Fällen eine Lungenentzündung auslösen. Bei Säuglingen ist das Risiko eines schweren Verlaufs besonders gross. Das RS-Virus tritt jedes Jahr auf, dieses Jahr allerdings ist die Welle verschoben angerollt. Die Pandemiemassnahmen haben dafür gesorgt, dass die Infektion zwei Jahre praktisch nicht vorkam, nun haben viele Kinder noch keinen Kontakt mit der Krankheit gehabt und darum werden viele von ihnen krank.
Systemische Probleme
Die Kinderkliniken sind ein saisonales «Geschäft», im Sommer unterbelegt im Winter an den Kapazitätsgrenzen. Ausserdem wird die Behandlung von Kindern im Tarifsystem schlecht abgebildet, Kinderspitäler sind in der Regel defizitär. Die Konsequenz daraus ist die Zurückhaltung bei der Kapazitätsvergrösserung die nun dringend benötigt würde.