Polizei löst unbewilligte Klimademonstration in Winterthur auf
Am Freitagmittag haben sich eine Handvoll Klimaaktivisten auf dem Neumarkt in der Winterthurer Altstadt versammelt. Sie trugen Handschuhe und Schutzmasken und platzierten Hunderte Schuhe auf dem Platz. So symbolisierten sie all jene Klimaaktivisten, welche aufgrund der Coronamassnahmen nicht demonstrieren konnten. Für die Schuhdemonstration hatten die Aktivisten allerdings keine Bewilligung.
Die RADIO TOP-Reportage der unbewilligten Schuhdemo auf dem Neumarkt in Winterthur:
Im Interview mit TELE TOP sprechen Klimaaktivistinnen über ihre Forderungen:
Kurz vor 13 Uhr 30 trafen die ersten Klimaaktivisten am Neumarkt in Winterthur mit dem Velo ein. Während verschiedene Klimastreik-Hymnen aus Boxen auf einem Veloanhänger ertönten, deponierten die Klimastreiker die Schuhe auf dem Platz. Gummistiefel, Sandalen oder auch Wanderschuhe fanden schön in Reih und Glied ihren Platz auf dem Neumarkt. Daneben legten die Klimaaktivisten verschiedene Transparente.
Wenige Minuten nachdem die Klimaaktivisten alles fertig ausgelegt hatten, war die Stadtpolizei Winterthur vor Ort. Sie löste die unbewilligte Kundgebung auf, wie eine Reporterin von RADIO TOP vor Ort miterlebte. Die Klimaaktivisten müssen mit Verzeigungen rechnen. Sie waren zu sechst und wurden zudem von zwei weiteren Personen bei ihrer Aktion unterstützt.
Schweizweiter Aktionstag mit verschiedenen Challenges
Klimaaktivisten in der ganzen Schweiz führen diesen Freitag diverse Aktionen durch. Geplant war eigentlich ein grossangelegter Klimastreik. Aufgrund der Coronapandemie wurde ein Grossteil der Aktionen allerdings in den digitalen Raum verlegt. Dennoch gab es einige nicht-virtuelle Aktionen: So veranstalteten Aktivisten schweizweit um 11.59 Uhr einen «Klimaalarm». Sie machten dabei von Balkonen, aus Fenstern und an öffentlichen Plätzen Lärm, um auf den Klimanotstand hinzuweisen. Der Zeitpunkt soll symbolisieren, dass nicht viel Zeit bleibt, um die Klimakrise zu lösen.
In Schaffhausen versammelten sich ausserdem auch einige Klimastreiker. Sie schrien Parolen und präsentierten eine aus Papp-Maché gestaltete Erdkugel. Die Schaffhauser Polizei löste die Aktion auf. Sie verordnete Platzverweise und Bussgelder in Höhe von 100 Schweizer Franken.
Streit um Demonstrationsbewilligungen in Zürich
Aufgrund der Coronapandemie gilt derzeit in der gesamten Schweiz ein Versammlungsverbot. Ansammlungen von mehr als fünf Personen sind untersagt. Auch politische Demonstrationen sind daher aktuell nicht zulässig. Dies hat unlängst auch zu einem Hickhack zwischen Kanton und Stadt Zürich
geführt: Die Stadt Zürich war der Ansicht, dass politische Kundgebungen unter gewissen Bedingungen wieder bewilligungsfähig sind – der Kanton hat die Stadt kurz darauf zurückgepfiffen und klargestellt, dass jegliche Demonstrationen verboten bleiben.