Winterthur erreicht 6. Platz im Energie-Stadt-Ranking
Winterthur ist seit 1999 Energiestadt. Das Energiestadt-Label zeichnet Städte und Gemeinden für ihr systematisches Engagement in der kommunalen Energie- und Klimapolitik aus. Im Jahr 2007 hat die Stadt erstmals das Gold-Label erhalten. Seither konnte sie ihre Bewertung kontinuierlich verbessern. Mit der diesjährigen Rezertifizierung erreicht die Stadt bereits zum fünften Mal die Gold-Auszeichnung. Dank dieses ausgezeichneten Ergebnisses steigt Winterthur auf Rang sechs von über 450 Energiestädten der Schweiz auf, wie die Stadt heute mitteilt.
Gold für Winterthur
Stadträtin Katrin Cometta, Vorsteherin des Departements Sicherheit und Umwelt, empfing das Energiestadt-Label «Gold» in Anwesenheit von lokalen Akteuren aus den Bereichen Energieversorgung, Umwelt- und Klimaschutz. Einen wesentlichen Anteil am erfolgreichen Abschneiden Winterthurs hat der umfassende Massnahmenplan der letzten vier Jahre. In der Beurteilung hervorgehoben werden die klare politische Verankerung des Netto-Null-Ziels im Legislaturprogramm, die räumliche Stadtentwicklung und Energieplanung, Infrastrukturmassnahmen für eine nachhaltige Wärmeversorgung, die vorbildliche Bewirtschaftung von Grünflächen und die Kommunikation mit der breiten Bevölkerung.
Klimaplan Netto-Null 2040 mehrheitlich auf Kurs
Der diesjährige Controlling-Bericht zum Klimaplan zeige ein grundsätzlich positives Bild. In den Handlungsfeldern «Wärmeversorgung» und «Fotovoltaik» konnten die Massnahmen mehrheitlich umgesetzt werden. Der Umstieg auf klimafreundliche Heizungen sei ein wichtiger Hebel zur Reduktion der CO2-Emissionen. Mit dem kommunalen Energieplan und den Studien zum Ausbau der Wärmeverbünde und -netze seien wichtige planerische Grundlagen für eine klimafreundliche Wärmeversorgung vorhanden. Der zeitnahe und deutliche Ausbau der Wärmeverbünde bleibt aber eine kontinuierliche Herausforderung. Der Zubau von Fotovoltaikanlagen auf städtischem Gebiet konnte seit 2021 auch dank des Förderprogramms Energie Winterthur stetig gesteigert werden. Das Ausbauziel für das Stadtgebiet ist aus heutiger Sicht erreichbar. Auf städtischen Gebäuden sei jedoch ein stärkerer Zubau erforderlich.
Die Stadtverwaltung habe sich das Ziel gesetzt, bereits im Jahr 2035 netto keine Treibhausgasemissionen mehr zu verursachen. Dazu werde die Umstellung von fossil betriebenen auf klimaschonende Heizungen in städtischen Gebäuden vorangetrieben. Seit 2023 beziehe die Stadtverwaltung das klimafreundlichste Stromprodukt «Klima Gold». Mit der schrittweisen Stilllegung des Gasnetzes nehme auch der städtische Gasabsatz kontinuierlich ab. Handlungsbedarf besteht für die Stadtverwaltung in der nachhaltigen Beschaffung, der Mobilität und der Datenerhebung zum Rohstoffverbrauch.
Zielerreichung im Bereich Mobilität bleibt eine grosse Herausforderung
Der Weg bis Netto-Null 2040 bleibe insbesondere im Hinblick auf eine klimafreundliche Mobilität eine Herausforderung. Der Anteil des motorisierten Individualverkehrs (MIV) am gesamten innerstädtischen Verkehr war bei der letzten Messung im Covid-Jahr 2021 mit 38 Prozent immer noch sehr hoch. 2015 lag der Wert bei 42 Prozent. Eine schnellere Abnahme sei erforderlich, so die Stadt in ihrer Mitteilung. Gemäss der «Räumlichen Entwicklungsperspektive Winterthur 2040» wird bis 2040 ein MIV-Anteil von 20 Prozent angestrebt. Erschwerend ist hierbei, dass die geplante Fachstelle Nachhaltige Mobilität aufgrund der knappen finanziellen Mittel nicht realisiert wird. Als direkte Folge werden Massnahmen zur Förderung der Elektromobilität derzeit nur punktuell umgesetzt.