Winterthurer Musikfestwochen setzen ganz auf Solarstrom
Die Winterthurer Musikfestwochen beziehen dieses Jahr nur noch Solarstrom. Damit setzt das erste grössere Schweizer Festival komplett auf Solarenergie. (Bild: Pixabay.com/mrganso/ musikfestwochen.ch/Andrin Fretz/ Collage RADIO TOP)
Im Sommer 2019 beziehen die Winterthurer Musikfestwochen nur noch Solarstrom. Das bestätigt Co-Geschäftsführerin Laura Bösiger gegenüber RADIO TOP: «Wir freuen uns enorm, dass wir auf dieses Jahr hin komplett auf Solarstrom umsteigen können.» Betrieben wird das Festival nur noch aus regionalem Solarstrom von Stadtwerk Winterthur.
Co-Geschäftsführerin Laura Bösiger erklärt im RADIO TOP-Beitrag den Umstieg auf Solarstrom:
Die Musikfestwochen nehmen damit eine Pionierrolle ein und Bösiger hofft, dass die Umstellung auch Signalwirkung für andere Festivals hat: «Es wäre wünschenswert, dass auch weitere Player aus der Veranstaltungsbranche mitziehen. Eine grosse Wirkung erzielen wir nur, wenn alle mitmachen.»
Geplant war die Umstellung der MFW auf Solarstrom ursprünglich schon auf die Ausgabe im letzten Jahr. Allerdings war dies finanziell schwierig. «Sozial und ökologisch ein Festival zu veranstalten ist schlicht teurer. Gerade für uns ist das nicht einfach», sagt Bösiger.» Dank zusätzlicher Partnerschaften und neuen Werbekooperationen habe das Geld nun aber gereicht. Die Finanzierung für die nächsten Jahre ist dementsprechend noch nicht gesichert.
Festivals werden immer nachhaltiger
Neben der Umstellung auf Solarstrom ergreifen die Musikfestwochen eine weitere Massnahme, um nachhaltiger zu werden. Gemeinsam mit der Organisation «myblueplanet» erarbeiten die MFW einen Dreijahresplan, um eine CO2-Reduktion in allen Bereichen zu erzielen. Demnächst soll eine Website aufgeschaltet werden, wo der Umsetzungsstand laufend überprüft werden kann.
Die Schweizer Festivals bemühen sich seit längerem um mehr Nachhaltigkeit. So setzt etwa das Openair St.Gallen seit einigen Jahren auf Strom aus erneuerbaren Energien. Besonders im Bereich Abfall haben die Veranstalter zuletzt einige Veränderungen initiiert – etwa das Openair Frauenfeld mit seinem Abfallkonzept. Auch im Bereich Essen setzen die Veranstalter zunehmend auf nachhaltige Lösungen, etwa mit einer Stärkung von Anbietern aus der Region.