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1. Mai Demonstrationen verliefen friedlich

Am Tag der Arbeit haben sich in den Schweizer Städten tausende Demonstranten bei sonnigem Wetter eingefunden. Die Umzüge verliefen grösstenteils friedlich.

01.05.2019 / 19:25 / von: pwa/sda
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Die 1.Mai-Demonstration in Zürich. (Bild: RADIO TOP/Lukas Lippert)

Die 1.Mai-Demonstration in Zürich. (Bild: RADIO TOP/Lukas Lippert)

Eine Filiale der Credit Suisse wurde mit Farbe beschmiert. (Bild: TELETOP/Thomas Riner)

Eine Filiale der Credit Suisse wurde mit Farbe beschmiert. (Bild: TELETOP/Thomas Riner)

Grundsätzlich blieb es friedlich, es wurden aber immer wieder Rauchpetarden gezündet. (Bild: RADIO TOP/Lukas Lippert)

Grundsätzlich blieb es friedlich, es wurden aber immer wieder Rauchpetarden gezündet. (Bild: RADIO TOP/Lukas Lippert)

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Am Demonstrationszug am Tag der Arbeit nehmen in der Stadt Zürich nach Schätzung der Stadtpolizei über zehntausend Menschen teil, der Schweizerische Gewerkschaftsbund schätzt, dass rund 16'000 Demonstrantinnen und Demonstranten dabei waren.

Die Demonstration in Zürich verlief grösstenteils friedlich. Die Polizei war jedoch mit einem Grossaufgebot vor Ort.

Trotzdem kam es gemäss der Stadtpolizei Zürich zu vereinzelten Sachbeschädigungen mit Farbbeuteln und Sprayereien. Betroffen von den Farbanschlägen waren unter anderem Bushaltestellen, Hausfassaden und das Französische Generalkonsulat. Eine als Clown verkleideter Frau hat zudem einen Streifenwagen beschädigt. Sie wurde verhaftet und der Staatsanwaltschaft zugeführt. Beim Demonstrationszug dabei waren auch zahlreiche, zum Teil vermummte, Personen aus linksautonomen Kreisen. Sie warfen immer wieder Böller und zündeten Rauchpetarden.

Stimmen zum 1. Mai in Zürich im Beitrag von TELE TOP:

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Auch in anderen Schweizer Städten gibt es 1.Mai-Umzüge. In St.Gallen haben Demonstranten eine Filiale der Credit Suisse mit Farbe beschmiert, wie 20 Minuten berichtet. Auch in Winterthur ist ein Demonstrationszug unterwegs. Die bewilligte Kundgebung in Winterthur ist friedlich verlaufen, schreibt die Stadtpolizei Winterthur in einer Mitteilung. Es kam zu keinen Sachbeschädigungen. Die Demonstrantinnen und Demonstranten hatten sich um 9:30 Uhr versammelt und sind bald darauf durch die Stadt gezogen. Die Schlusskundgebung fand auf dem Neumarkt statt.

In Basel stand dem offiziellen 1. Mai-Umzug kurzzeitig eine Gruppe von Unia-Oppositionellen im Weg. Sie kritisiert die Unia-Leitung mit einem grossen Transparent. «Unia-Bosse: Schluss mit Korruption und Machtmissbrauch», steht auf grossen Lettern auf dem rund vier mal vier Meter grossen Plakat. Die Oppositionsgruppe «Basel 21» hat das Transparent an der Mittleren Brücke befestigt. In den vergangenen Wochen gab es in verschiedenen Regionen der Schweiz Kritik an der Unia-Leitung, unter anderem wegen angeblich schlechten Umgangs mit den Unia-Mitarbeitenden.

Rund hundert Personen haben sich den Unia-Kritikern angeschlossen. Sie sind dem offiziellen Umzug ein paar Meter voraus, dazwischen stehen Polizisten. Zu einer Auseinandersetzung kam es vorerst nicht. Die Gruppe befestigte das Transparent an der Mittleren Brücke, liess den Umzug passieren und schloss sich diesem danach an. Im Umzug liefen auch Feministinnen, eine Gruppe schwarz gekleideter Personen und weitere Gruppierungen mit.

Motto: Mehr zum Leben
Auch in zahlreichen Orten in der Schweiz finden Anlässe und Kundgebungen zum Tag der Arbeit statt, auch wenn der Tag nicht überall arbeitsfrei ist. «Mehr zum Leben» haben die Gewerkschaften als Motto ausgegeben.

Als einziges Mitglied der Landesregierung wird Alain Berset an ein Maifeier-Rednerpult treten, und zwar in Solothurn. Denn in der Hauptstadt Bern ist der 1. Mai kein Feiertag. Der Bundesrat hält wie gewohnt seine wöchentliche Sitzung ab.

Öffentliche Auftritte weiterer Regierungsmitglieder zum 1. Mai seien deshalb nicht geplant, hiess es in den Departementen auf Anfrage. Neben Berset hat allerdings auch Bundesrätin Simonetta Sommaruga auswärtige Pläne für Mittwoch: Sie wird in Freiburg eine Kindertagesstätte besuchen.

Über 50 Veranstaltungen
Landesweit sind nach Angaben des Schweizerischen Gewerkschaftsbundes (SGB) mehr als 50 Veranstaltungen, Kundgebungen und Demonstrationen zum Tag der Arbeit geplant. Zentrales Thema sei die Forderung, die Zeiger neu auszurichten, schreibt der SGB auf seiner Webseite. «Mehr zum Leben», lautet das Motto dazu.

Es sei Zeit für mehr Lohn, mehr Rente, mehr Lohngerechtigkeit, mehr Gleichstellung, mehr Prämienverbilligungen, mehr Lohnschutz und für mehr Zeit für die Menschen selber, so der SGB zum Motto. Thema wird auch der Frauenstreik am 14. Juni sein; an mehreren Orten werden sich Mitorganisatorinnen öffentlich äussern.

Neuer und früherer SGB-Präsident
Vertreterinnen und Vertreter von Gewerkschaften und linken Parteien planen Auftritte. Pierre-Yves Maillard, der neue SGB-Präsident, wird in Olten SO und in Sitten erwartet. Sein Vorgänger, SP-Ständerat Paul Rechsteiner, hält Ansprachen in St. Gallen, Rorschach SG und Walenstadt SG.

SP-Präsident Christian Levrat wird in Interlaken im Berner Oberland eine Maifeier-Ansprache halten. Grünen-Präsidentin Regula Rytz plant in Thun und in Bern je einen Auftritt. Nationalratspräsidentin Marina Carobbio (SP/TI) schliesslich nimmt an der Maifeier in Baden AG teil.

An der Maifeier in Zürich ist SP-Nationalrätin Barbara Gysi (SG) Festrednerin, die Präsidentin des Personalverbandes des Bundes. Am Vormittag findet in Zürich der Festumzug mit Schlusskundgebung auf dem Sechseläutenplatz statt. Am Nachmittag steigt dann das Fest auf dem Zürcher Kasernenareal mit einem Polit- und Kulturprogramm.

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