100 Personen blockieren mit Sitzstreik Strassenverkehr in Zürich
Die Stadtpolizei hat am Montagabend einen Sitzstreik bei der Rudolf-Brun-Brücke in Zürich aufgelöst. Dieser richtete sich gegen Polizeigewalt im Zusammenhang mit den Aktionen zum Internationalen Frauentag vom Samstag. Versammelt hatten sich rund 100 Personen.
Durch die Aktion kam es zu kurzzeitigen Verkehrsbehinderungen im Kreis 1, wie die Polizei meldete. Die Manifestantinnen und Manifestanten hatten sich demnach um etwa 18 Uhr in der Nähe der Brücke besammelt.
Mit Dialogteams und Lautsprecherdurchsagen machte die Polizei die Teilnehmenden auf die Illegalität der Kundgebung und die geltenden Covid-19-Vorschriften aufmerksam. Wer den Anweisungen nicht Folge leistete, wurde kontrolliert, verzeigt und weg gewiesen.
Anscheinend ist ein Video das zeigt, wie ein Polizist eine Feministin verprügelt haben soll, der Auslöser für diesen Sitzstreik. Der Polizist hat der Frau mit der Faust auf dem Kopf geschlagen. Michael Walker von der Stadtpolizei Zürich sagt gegenüber RADIO TOP, dass diese Aufnahmen nach einer Verhaftung wegen Gewaltandrohung gegen Beamte entstanden sind. «Aufgrund der Bilder, die man sieht, ist eine vertiefte Abklärung zweifellos notwendig.» Laut Walker sei das Video der Stadtpolizei bekannt und aktuell liefen verschiedene Abklärungen, in denen die Frau und der betroffene Polizist angehört werden. Der Fall sei aktuell bei der Staatsanwaltschaft, welche die strafrechtliche Frage abklärt. Die Stadtpolizei Zürich prüft, ob personalrechtliche Massnahmen eingeleitet werden müssen.
Weitere Frauenstreiks an der Langstrasse
Ein Zug von Demonstrierenden passierte gegen 20:30 Uhr die Zürcher Langstrasse. Dabei handelte es sich um eine unbewilligte Demonstration, die aber von der Polizei toleriert wurde. Sie ist laut dem Tweet der Stadtpolizei friedlich verlaufen.
Wir begleiten eine unbewilligte Demonstration auf der Langstrasse im Kreis 4. Wir tolerieren einen friedlichen Umzug. ^spa
— Stadtpolizei Zürich (@StadtpolizeiZH)
Mit lautstarken Parolen machten sie auf ihre Anliegen aufmerksam:
(Video: RADIO TOP)
Die Stadtpolizei Zürich hat letzte Woche an die Bevölkerung appelliert, dass aufgrund der Corona-Pandemie solche Veranstaltungen nicht bewilligt werden. Sie warte davor, dass diese aufgelöst und Teilnehmende, die nicht kooperieren würden, angezeigt werden.