«Carlos» fordert 40'000 Franken wegen unmenschlicher Behandlung
Bei der Staatshaftungsklage geht es um die Haftbedingungen im Gefängnis Pfäffikon Ende 2016 bis Anfang 2017, wie Anwalt Markus Bischoff eine Meldung von «20min.ch» vom Dienstag bestätigte.
Wegen der Haftbedingungen hatte es eine Administrativuntersuchung gegeben. Diese stellte fest, dass «Brian», wie der junge Mann richtig heisst und genannt werden will, in der Untersuchungshaft «objektiv diskriminierend und erniedrigend» behandelt worden sei.
Er musste unter anderem teils ohne Matratze auf dem Boden schlafen, musste immer Fussfesseln tragen und durfte nicht duschen. In der Folge wurde der Leiter des Untersuchungsgefängnisses Pfäffikon ersetzt. Mittlerweile sitzt «Brian» nicht mehr in Pfäffikon im Gefängnis, sondern in der Justizvollzugsanstalt Pöschwies in Regensdorf. Dort hat er vor kurzem eine «unzerstörbare» Zelle zerstört.
Bei der Verhandlung vor dem Bezirksgericht geht es laut Anwalt darum, dass das Unrecht festgestellt wird und um eine Entschädigung von 40'000 Franken.
«Carlos» war durch einen SRF-Dokumentarfilm im Sommer 2013 landesweit bekannt geworden. Nach der Ausstrahlung entflammte eine hitzige Diskussion darüber, wie teuer die Behandlung junger Straftäter ist. Besonders zu reden gab sein «Sondersetting» mit Thaibox-Training, das schliesslich abgebrochen wurde.