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Corona in Zürcher Asylunterkünften: Regierungsrat Fehr wehrt sich gegen Kritik

Die Asylzahlen im Kanton Zürich bleiben stabil. Derweil wehrt sich der zuständige Regierungsrat Mario Fehr gegen Kritik am Umgang mit dem Coronavirus in den Zürcher Asylunterkünften.

11.06.2020 / 13:20 / von: sfa/sda
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Der Zürcher Sicherheitsdirektor Mario Fehr wehrt sich gegen Vorwürfe, wonach Asylsuchende nicht ausreichend vor dem Coronavirus geschützt werden. (Archivbild: TELE TOP)

Der Zürcher Sicherheitsdirektor Mario Fehr wehrt sich gegen Vorwürfe, wonach Asylsuchende nicht ausreichend vor dem Coronavirus geschützt werden. (Archivbild: TELE TOP)

In den Asylunterkünften des Kantons Zürich sind bislang acht Personen von rund 600 Bewohnerinnen und Bewohnern positiv auf das Coronavirus getestet werden. Der Zürcher Sicherheitsdirektor Mario Fehr (SP) weist Kritik am Umgang mit der Corona-Pandemie im Asylwesen in diesem Zusammenhang zurück: Alle zwischenzeitlich an Covid-19 erkrankten Personen innerhalb der kantonalen Asylinfrastruktur seien mittlerweile wieder gesund, sagte Fehr am Donnerstag vor den Medien in Zürich.

Für die Kritik, die in Medienberichten am Umgang mit dem Coronavirus im Asylwesen im Kanton Zürich geäussert wurde, zeigt Fehr kein Verständnis: «Fake News» sei das gewesen. Die Strafanzeigen, die Ende Mai in diesem Zusammenhang gegen ihn und leitende Mitarbeitende der Sicherheitsdirektion eingegangen sind, bezeichnete Fehr als «krassen Missbrauch des Strafrechts für politische Zwecke».

Die Anzeigen stammen von abgewiesenen Asylbewerbern und werden von den Demokratischen Juristinnen und Juristen sowie dem Verein Solidarité sans frontières unterstützt. Sie werfen Mario Fehr und seiner Direktion vor, die Asylunterkünfte im Kanton seien nicht coronatauglich. So gebe es in gewissen Unterkünften keine Seife und die Social Distancing Regeln könnten in den Mehrbettzimmern nicht eingehalten werden.

Hohe Geburtenrate bei Asylpopulation treibt Zahlen in die Höhe

Per Ende April betrug der Asylbestand im Kanton Zürich 17'861 Personen, rund 500 mehr als Ende April 2019. «Der Anstieg ist vor allem auf Familienzusammenführungen sowie auf eine relativ hohe Geburtenrate der hier lebenden Asylpopulation zurückzuführen», sagte Sicherheitsdirektor Mario Fehr.

Die ausserordentliche Lage aufgrund der Coronakrise hat den Vollzug im Asylwesen in den vergangenen Monaten beeinträchtigt. So konnten beispielsweise keine Rückführungen gemäss Dublin-Abkommen durchgeführt werden.

Vereinzelte Flüge für freiwillige Rückkehrer haben laut Urs Betschart, dem Leiter des Migrationsamtes, stattgefunden. Nun gehe es darum, wieder zu einem normalen Betrieb zurückzufinden. So seien beispielsweise die Ausreisegespräche wieder aufgenommen worden. Der Bund habe damit begonnen, wieder Flüge für Rückführungen zu organisieren.