Depressionen und Schizophrenie: Psychische Erkrankungen bei Obdachlosen nehmen zu
96 Prozent der Befragten erfüllten die Kriterien mindestens einer psychischen Diagnose, heisst es in einer Mitteilung der Stadt Zürich vom Dienstag. Dieser Prozentsatz habe sich gegenüber den Vorjahren nicht verändert. Der Anteil der Personen mit zwei oder mehr psychiatrischen Diagnosen sei aber auf fast zwei Drittel gestiegen.
Diese zunehmenden Mehrfachdiagnosen wirkten sich «auf das allgemeine Funktionsniveau der Klientinnen und Klienten aus» - dieses sei markant gesunken, schreiben die Sozialen Einrichtungen und Betriebe in ihrer Mitteilung. Sei seien vulnerabler als früher. Dies zeige, dass spezialisierte wohnintegrative Angebote notwendig seien.
2013 hatten die Sozialen Einrichtungen und Betriebe der Stadt und der Stadtärztliche Dienst die Wohnintegration-Nutzenden nach ihrem psychischen und physischen Gesundheitszustand befragt. Dies wurde nun 2021 mit 333 Teilnehmenden wiederholt.
Bei über 80 Prozent bestehen demnach Abhängigkeitserkrankungen (Drogen, Alkohol). Mehr als 45 Prozent zeigen affektive Störungen wie Depressionen, fast 30 Prozent Krankheiten aus dem schizophrenen Formenkreis.