Seit Jahren ist «Carlos» in der Justizvollzugsanstalt Pöschwies in Regensdorf ZH inhaftiert. (Symbolbild: KEYSTONE/ENNIO LEANZA)
Fall «Carlos»: Straftäter soll in Vollzugsanstalt privaten Spazierhof erhalten
Damit es im Allgemeinen und insbesondere beim Hofgang des als «Carlos» bekannt gewordene Häftling Brian nicht mehr zu Zwischenfällen mit den Aufsehern kommen kann, soll er nun eine Privatzelle mit eigenem Hofzugang erhalten.
Seit zwei Jahren sitzt der 24-Jährige in der Justizvollzugsanstalt Pöschwies. Unter der Woche darf er jeden Tag für eine Stunde im Hof spazieren gehen. Wie der «Tagesanzeiger» berichtet, begleiten ihn dafür jedes Mal sechs Aufseher in Schutzkleidung. Dabei komme es immer wieder mal zu Auseinandersetzungen.
Für den Anwalt von Brian seien solche Auseinandersetzungen nachvollziehbar. Seit Jahren habe der 24-Jährige dieselben Angestellten um sich herum, die im weiteren Sinne ihn auch im Zuge seiner Haft belastet hätten. Weiter glaube Brian laut Anwalt Thomas Häusermann auch schon lange nicht mehr daran, dass gutes Benehmen belohnt werde.
Keine Umsiedelung möglich
Der Anwalt sieht in einer Umsiedlung in ein anderes Gefängnis die Lösung. Die Justizdirektion kommt diesem Wunsch jedoch nicht nach. Nun kommt es aber zum Bau einer privaten Zelle mit eigenem Zugang zum Hof für den täglichen Spaziergang. Die Rede ist vom Bau zweier Zellen mit direktem, von aussen gesteuerten Hofzugang. Der Kostenpunkt dafür liegt bei 1,85 Millionen, im September sollen die Arbeiten abgeschlossen werden.
Im Interview mit TELE TOP sprechen Politiker differenziert über das zwei Millionen Franken Vorhaben in der Justizvollzugsanstall Pöschwies:
Anwalt stellt die Methode in Frage
Brian und sein Anwalt sehen darin nicht die Lösung. Laut Anwalt Thomas Häusermann werde damit die Wiedereingliederung immer schwerer. Die Verantwortlichen der Justizvollzugsanstalt Pöschwies in Regensdorf ZH hoffen durch diese Massnahme jedoch, dass er sich mit der Zeit beruhigt.