Die Forderung nach einer Individualbesteuerung spaltet Zürcher Politikerinnen. (Symbolbild: KEYSTONE)
Forderung nach Individualbesteuerung spaltet Zürcher Politikerinnen
Die FDP-Frauen wollen eine Volksinitiative zur Einführung der Individualbesteuerung lancieren, über die seit bald 20 Jahren diskutiert werde. Damit sollen Ehepaare künftig getrennt besteuert werden. So sollen Frauen zurück in die Arbeitswelt geholt werden, die wegen des heutigen Steuersystems nicht arbeiten.
Unterschiedliche Reaktionen bei Schweizer Politikerinnen
Die Zürcher SP-Nationalrätin Céline Widmer findet diese Forderungen absolut nachvollziehbar. Es sei ein wichtiges Anliegen, dass es keine «Fehlanreize » über die Steuern gebe, die Frauen vom Arbeiten abhalten, sagt Céline Widmer gegenüber RADIO TOP. Der Zeitpunkt für die Forderung sei für sie jedoch überraschend, da der Bundesrat bereits den Auftrag habe, eine Vorlage zur Individualbesteuerung auszuarbeiten.
Auch die SVP konstatiert eine verfassungswidrige Ungleichbehandlung von verheirateten und ledigen Paaren. Zürcher SVP-Nationalrätin Therese Schläpfer zweifelt aber daran, dass die Änderung mehr Frauen in die Arbeitswelt holen würde, oder, dass diese der Steuer wegen nicht arbeiten würden. Sie befürchtet durch die neue Besteuerung gar eine Aufweichung der Ehe und der Familien. Die Individualbesteuerung habe einen Einfluss darauf, wie man sich als Mitglied in der Gesellschaft sehe, sagte die Nationalrätin gegenüber RADIO TOP. CVP Parteipräsident Paul Rutishauser warnt hingegen vor einem Mehraufwand durch die Individualbesteuerung, die CVP möchte den in Steuerfragen benachteiligten Ehepaaren durch eine eigene Initiative helfen.
TELE TOP hat Susanne Vincenz-Stauffacher die Präsidentin der FDP Frauen und den Thurgauer CVP Parteipräsident Paul Rutishauser über die beiden Heiratsstrafinitiativen befragt: