Gläubiger-Gruppe will Spital Wetzikon mehr Zeit geben
Die TOP-Medien haben mit dem Wetziker Stadtpräsident Pascal Bassu gesprochen:
An der Gläubigerversammlung soll gemäss Mitteilung beantragt werden, dass die Anleihe in Höhe von 170 Millionen Franken, welche das Spital Wetzikon schuldet, später zurückgezahlt werden kann. Fällig wäre diese bereits im Juni gewesen. Die neue Rückzahlfrist soll demnach erst am 14. Juni 2027 ablaufen.
Der Zinssatz soll dabei halbjährlich erhöht werden, von aktuell 1.87 Prozent auf 4.87 Prozent im Jahr 2027. Dies soll ein Ansporn für das Spital sein, zügig ein Sanierungsprogramm auszuarbeiten und umzusetzen - und dies ohne die Themen Nachlassstundung, Liquidation oder Konkurs im Nacken zu haben.
Die GZO Creditor Group, wie die Gläubiger-Gruppe heisst, glaubt nach wie vor ans Spital Wetzikon: Der Spitalbetrieb erwirtschafte erfreulicherweise weiterhin positive Betriebsergebnisse. Bisher habe es vor allem an der notwendigen Zeit gefehlt, um das Spital auf eine nachhaltige finanzielle Basis zu stellen. Die Abwendung eines Konkurses sei im Interesse aller betroffenen Parteien.
Neubauprojekt soll verkleinert werden
Die Gläubiger erwarten vom Spital jedoch eine langfristige Finanzierungsstrategie und eine Verkleinerung des Neubauprojektes. Für diesen Neubau nahm das Spital die 170-Millionen-Anleihe ursprünglich auf. Die Baustelle steht nun seit Monaten still. Der Bau ist erst zu 70 Prozent fertig.
Nehmen die anderen Gläubiger die Vorschläge der GZO Creditor Group an, könnte das Spital aus der provisorischen Nachlassstundung entlassen werden. Wann genau die Versammlung stattfindet, ist noch offen, wie es bei der GZO Creditor Group auf Anfrage hiess.
Der Termin müsste jedoch vor Ende August sein, weil sich die Gesundheitsversorgung Zürcher Oberland (GZO) seit dem 30. April in provisorischer Nachlassstundung befindet. Diese viermonatige «Schonfrist» für Betreibungen läuft Ende August ab.
Vergangene Woche gaben bereits die Aktionärsgemeinden bekannt, dass sie dem in Schieflage geratenen Spital helfen wollen. Sie wären bereit, weiteres Geld einzuschiessen – allerdings nur dann, wenn das Spital ein wirtschaftlich tragfähiges Konzept ausarbeitet.