Globi zieht nach Thailand
Im Jahr 1907 wurde Globus als «Magazine zum Globus» gegründet, den Namen trägt es noch heute offiziell. In der Zwischenkriegszeit und auch nach dem zweiten Weltkrieg wurden immer neue Geschäfte eröffnet und das Unternehmen expandierte auch in weitere Schweizer Städte. Dabei half auch die gute Nachkriegskonjunktur und die aufkommende Konsumgesellschaft.
Zum 25-Jährigen Jubiläum wurde dann auch der blaue Papagei Globi ins Leben gerufen. Im Jahr 1944 erschein das erste Globi-Buch. Seitdem folgten zahlreiche Bücher, die inzwischen zum festen Inventar der Schweizer Populärkultur gehören und in keinem Kinderzimmer fehlen dürfen.
Allmählicher Niedergang
Nach dem Boom häuften sich die Fehlentscheidungen im Management. So sollte der Kauf des Kleinpreis-Warenhauses Au Bon Marché (ABM) im Jahr 1956 zunächst die Geschäfte diversifizieren. Langfristig erwies sich das Engagement aber als Hypothek. Trotz zahlreicher Restrukturierungen sorgte ABM in den 1990er Jahren für hohe Verluste. 2001 wurde die ABM-Kette schliesslich aufgegeben. Auch Umbau und Neuausrichtung brachten keinen Erfolg.
Im Jahr 1997 verkaufte die Besitzerfamilie ihre Anteile schliesslich für rund 700 Millionen Franken an die Migros. Diese gliederte Globus schliesslich zehn Jahre später als eigenständige Geschäftseinheit aus. Gleichzeitig verkaufte die Migros auch den Globi-Verlag an Orell Füssli. Der Einstieg in das Online-Geschäft erfolgte im Jahr 2014 und damit vergleichsweise spät. Immerhin ist seit 2016 das gesamte Globus-Sortiment auch online verfügbar.
Retter aus Thailand und Österreich
2019 zog schliesslich der damalige Migros-Chef Fabrice Zumbrunnen einen Schlussstrich unter das für den Detailhändler wenig profitable Engagement. Mit der Central Group und der Signa-Gruppe des österreichischen Investors René Benko fand die Migros schliesslich zwei Käufer. Central und Signa teilten sich die Anteile am Unternehmen je zu Hälfte. Gemeinsam wollten sie die Warenhäuser modernisieren und das Unternehmen wieder neu aufstellen.
Die nächste Zäsur gab es schon wenige Jahre später. Mit der plötzlichen Pleite von Signa geriet auch Globus mit in den Strudel. Jedoch hielt die Central Group an ihrem Engagement fest und kaufte das Warenhausgeschäft Benko nun schliesslich ab. Damit gehört Globus nun zu einem multinationalen Konzern, der nicht nur in Thailand, sondern auch in Europa zahlreiche Luxuswarenhäuser betreibt. Darunter etwa die italienische Warenhauskette La Rinascente, die dänische Luxuskaufhaus Illum oder auch das KaDeWe in Deutschland. Bisher hat sich die Central Group bei all diesen Engagement als ein langfristig ausgerichtete Investor erwiesen und hat dies auch stets für sein Globus-Engagement so betont.