Der Brief ist an die Zürcher Sicherheitsvorsteherin Karin Rykart adressiert. (Bild: KEYSTONE/MELANIE DUCHENE)
Journalistenverbände kritisieren Zürcher Polizei wegen 1. Mai
Die Branchenvertreter seien «alarmiert» darüber, dass die Polizei ausgewiesene Journalistinnen und Journalisten bei der Berichterstattung behindert und Anzeige gegen sie erstattet hätten. «Der ZPV und Impressum fordern die zuständigen Behörden auf, diese Anzeigen mit sofortiger Wirkung zurückzuziehen», heisst es im Brief. Auch auf Twitter äussert der Presseverein seine Kritik.
Offener Brief an @KarinRykart / @StadtpolizeiZH vom ZPV und @impressumCH am #TagderPressefreiheit.
— Zürcher Presseverein (@presseverein_zh) May 3, 2021
Wir die Behörden auf, diese Anzeigen mit sofortiger Wirkung zurückzuziehen. Sie verletzen die Pressefreiheit. https://t.co/cjhccDlOLa
Es sei die Aufgabe der Behörden, die Pressefreiheit zu schützen. Branchenvertreter hätten sich deshalb schon im vergangenen Jahr mit der Stadtzürcher Sicherheitsvorsteherin Karin Rykart (Grüne) und Polizeikommandant Daniel Blumer zu einem freundlichen Gespräch getroffen.
Impressum und ZPV hoffen nun, dass bald konkrete Massnahmen folgten, um Ereignissen, wie sie am 1. Mai passierten, vorzubeugen. Ein Journalist hatte beispielsweise auf Twitter geschrieben, dass er trotz Presseausweis festgehalten und angezeigt worden sei.
Im März hatte die Stadtpolizei zudem bei einer Frauen-Demo bereits einem Korrespondenten der Nachrichtenagentur Keystone-SDA eine Wegweisung erteilt, obwohl sich dieser als Journalist ausgewiesen hatte.
Generell nähmen Drohungen gegen Medienschaffende in der Schweiz zu, teilte Impressum mit. Das sei inakzeptabel. Sei die Medienfreiheit nicht gewährleistet, gehe der öffentliche Diskurs verloren und es gelte das Recht des Stärkeren.