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Kanton nutzt ehemalige Zürcher Polizei-Kaserne als Asylunterkunft

Die frühere Polizei-Kaserne in der Stadt Zürich wird vorübergehend als Asylunterkunft genutzt. Die Lage im Asylwesen bleibt angespannt.

16.01.2023 / 16:11 / von: kgr/sda
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Die ehemalige Polizei-Kaserne in der Stadt Zürich wird ab Donnerstag zur temporären Asylunterkunft.(Bild: KEYSTONE/MICHAEL BUHOLZER)

Die ehemalige Polizei-Kaserne in der Stadt Zürich wird ab Donnerstag zur temporären Asylunterkunft.(Bild: KEYSTONE/MICHAEL BUHOLZER)

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Der Kanton Zürich baut die Infrastruktur für die Unterbringung von Asylsuchenden weiter aus. 300 Plätze werden in der ehemaligen Polizeikaserne in der Stadt Zürich ab 19. Januar 2023 bereitgestellt, wie der Kanton Zürich mitteilt. Es werden Personen aus dem regulären Asylverfahren und Personen mit Schutzstatus S untergebracht. Der Betrieb soll bereits in wenigen Tagen aufgenommen werden. Mit dem Betrieb und der Betreuung beauftragte der Kanton die ORS Service AG. Er könne dabei auf die Unterstützung durch den Zivilschutz zählen, heisst es in einer Medienmitteilung des Kantons.

Man wolle nur so wenige Zivilschützer wie nötig einsetzen, weil sie ja während ihres Einsatzes am Arbeitsplatz fehlen würden, sagte Thomas Bär, der Leiter des Amts für Militär und Zivilschutz. Die meisten, die in den kommenden Wochen in der Unterkunft Dienst leisten würden, hätten sich auf Anfrage freiwillig für den Einsatz gemeldet.

Befristete Nutzung - Dauer offen

Die ehemalige Polizei-Kaserne, welche die Kantonspolizei bis zum Umzug in das neue Polizei- und Justizzentrum im vergangenen Jahr genutzt hat, bietet laut Sicherheitsdirektor Mario Fehr eine hervorragende Infrastruktur. Die früheren Büros werden nun zu Schlafräumen ungenutzt. Die meisten Zimmer bieten Platz für vier bis sechs Personen, einzelne auch für mehr. Die Nutzung der alten Polizei-Kaserne ist befristet. Wie lange sie als Unterkunft genutzt wird, ist noch offen. Ursprünglich war geplant, die Räumlichkeiten als Ateliers zu vermieten. Daraus wird nun - zumindest vorerst - nichts.

Die Lage bleibt angespannt

Für Bund, Kantone und Gemeinden bleibt die Lage im Asylbereich eine Herausforderung.  Der Kanton Zürich ist aufgrund des bevölkerungsproportionalen Verteilschlüssels verpflichtet, 17,9 Prozent der asyl- und schutzsuchenden Personen aufzunehmen. Gemäss Asylstatistik verzeichnete der Kanton Zürich im vergangenen Jahr über 15'000 Zugänge – rund 13'000 Personen mit Schutzstatus S und über 2000 Personen aus dem Asylbereich. «etliche Gemeinden sind in der Übererfüllung und gehen ans Limit.», sagt Mario Fehr. Auch der Kanton habe in den letzten Monaten die kantonalen Unterbringungskapazitäten nahezu verdoppelt, teilt der Kanton Zürich mit. Die Eröffnung der Polizeikaserne sei eine weitere Massnahme, um die Gemeinden zu entlasten. 

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