Komiker Maddin Schneider begeistert Zürich

Eine Dame in der vordersten Reihe lacht wie eine pfeifende Teekanne und verschafft Maddin Schneider so eine kurze Trinkpause. Das Lachen steckt den ganzen Saal an – dann greift Schneider die vorherige Pointe auf und leitet zu einem lustigen Lied in seinem breiten Neuhessischen Dialekt über. Begleitet wird er von einem Mann mit Gitarre, welcher die gesamte Zeit über mehrheitlich schweigend auf der Bühne sitzt. Die beiden stehen im Rahmen von Maddin Schneiders neuem Programm «Schöne Sonndaach!» auf der Bühne des Comedyhaus Zürich vor einem halb gefüllten Saal.

Der Abend im Comedyhaus Zürich beginnt in einer gemütlichen, fast familiären Atmosphäre. Das spärliche, aber erwartungsvolle Publikum lässt sich schnell vom lockeren Humor Maddin Schneiders mitreissen. Mit seinem neuen Programm «Schöne Sonndaach!» bringt der hessische Comedian in breitem Dialekt seine Beobachtungen über das alltägliche Leben auf die Bühne. Dabei schöpft er aus seiner typisch hessischen Gelassenheit, die es ihm ermöglicht, die kleinen Momente des Lebens so zu kommentieren, dass die Zuschauenden zum Schmunzeln, aber auch zum Nachdenken angeregt werden.

Besonders reizvoll ist die unkonventionelle Dynamik zwischen Schneider und seinem Begleiter, der wortkarg mit der Gitarre neben ihm sitzt und die Szenerie mit gelegentlichen Akkorden untermalt. Das Zusammenspiel von Schneiders humorvollen Erzählungen und den dezenten musikalischen Einlagen schafft eine besondere Atmosphäre. Immer wieder greift Schneider nach einem Schluck Wasser und nutzt die kleinen Pausen, um das Publikum mit scharfsinnigen, manchmal absurden Gedankensprüngen zu überraschen, die dann doch irgendwie Sinn ergeben.

Die Pointe sitzt, das Lachen hallt nach - und Schneider wechselt mühelos zwischen Stand-up und kurzen musikalischen Einlagen. Dabei entführt er das Publikum immer wieder ins ländliche Hessen, in Geschichten über sonntägliche Spaziergänge, Phishing-Mails und die Liebe zu den kleinen Macken der Menschen. Mit seiner übertriebenen Mimik und der ulkigen Körpersprache bringt er seine Witze an den Mann und hat dabei immer das Publikum im Auge.

Sobald sich die eine oder andere Lachträne aus den Augenwinkeln des Publikums schleicht, ist klar: Der Komiker hat nicht nur gute Laune, sondern auch ein Stück hessisches Lebensgefühl in die Herzen der Anwesenden getragen. Als sich Maddin Schneider nach einer Zugabe augenzwinkernd verabschiedet, sieht man in viele glückliche Gesichter, die alle ein Stück seines breiten Lächelns abbekommen haben.