Koordinationsstelle für Behindertenrechte im Kanton Zürich
Im Herbst zeigte eine Studie der Behindertenkonferenz Kanton Zürich BKZ, dass Menschen mit Behinderungen im Kanton Zürich benachteiligt seien. Mit der Errichtung einer solchen Stelle möchte der Kanton Zürich der UNO-Behindertengerechtskonvention gerecht werden, indem sie die Bedürfnisse der behinderten Menschen, wie zum Beispiel Hindernisse im Alltag, besser abdecken.
«Der Kanton Zürich hat den Anspruch, dass wir eine Gesellschaft mitgestalten, wo behinderte Menschen partizipieren und ein selbstbestimmtes Leben führen können», sagt der zuständige Zürcher Regierungsrat Mario Fehr. Zudem, ergänzt Mario Fehr, sollten sie über Barriere freie Zugänge zu Institutionen oder Einrichtungen verfügen können.
Die ersten Anfänge der Koordinationsstelle für Behindertenrechte auf RADIO TOP:
Bis dahin gibt es aber noch viel Arbeit. Beispielsweise taucht die Frage auf, wie Personen mit einer Gehbehinderung problemlos mit dem Tram ins Büro fahren oder mit einer Sehbehinderung am Computer arbeiten können. Solche Probleme soll nun die neue Koordinationsstelle lösen. Dafür wird sich der Regierungsrat mit den Behindertenorganisationen im Januar treffen, wo alle Anliegen auf den Tisch kommen und prioritisiert werden.
«Es macht mir Mut, dass der Kanton Zürich ernsthaft daran interessiert ist, das Ganze anzupacken», meint Marianne Rybi, Chefin der Behindertenkonferenz im Kanton Zürich. Dabei findet sie es gut, dass die UNO-Behindertenrechtskonvention auch in der Politik, der Gesellschaft und bei Institutionen Platz findet.
Der Kanton Zürich hat angekündet, sie möchten mehr Geld für Menschen mit Behinderungen investieren. Ziel sei es, dass sich Menschen mit Behinderungen frei in der Gesellschaft bewegen und bestimmen können, was sie machen wollen. Marianne Rybi sieht das Projekt noch kritisch: «Ich bin sehr gespannt, wie die Koordinationsstelle dann auch funktioniert und ob sie auch wirklich dem entsprechen kann, wie sie in der Studie gefordert wurde.»
Im Kanton Zürich leben laut Schätzungen vom Bund 180'000 Menschen mit Behinderungen. Bis jetzt nutzen jedoch nicht einmal 10'000 die Angebote vom Kanton. In diesen könnten sie beispielsweise in einer geschützten Werkstatt arbeiten oder betreut wohnen.