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Kosten für elektronisches Patientendossier steigen

Bei der Entwicklung des elektronischen Patientendossiers nimmt der frühere Zürcher Gesundheitsdirektor eine fragwürdige Rolle ein. Thomas Heiniger strebt mit seiner Zürcher Firma offenbar ein Monopol im Bereich elektronische Patientendossiers an – mit negativen Auswirkungen auf die Kosten.

26.08.2019 / 07:52 / von: mco
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Thomas Heiniger ist Verwaltungsratspräsident der Axsana AG. (Screenshot: TELE TOP)

Thomas Heiniger ist Verwaltungsratspräsident der Axsana AG. (Screenshot: TELE TOP)

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Bis im April nächsten Jahres müssen sich alle Spitäler einer Gemeinschaft anschliessen, die für sie die elektronischen Patientendossiers betreut.

Viele Spitäler haben sich der kantonsübergreifenden Stammgemeinschaft XAD angeschlossen. Die XAD ist eine von mehreren Gemeinschaften, die bisher entstanden sind. Sie wird von der Axsana AG betreut. Thomas Heiniger ist Verwaltungsratspräsident der Axsana. 

Der Bundesrat ging in seiner Planung von 20 bis 40 Gemeinschaften aus. Er erhofft sich, dass eine grosse Anzahl von Gemeinschaften den Wettbewerb fördert und gleichzeitig die Kosten für die Einführung des elektronischen Patientendossiers senkt.

Thomas Heiniger hat mit seiner Firma Axsana andere Pläne. Wie der «Tages-Anzeiger» berichtet, weibelt Heiniger gesamtschweizerisch für seine Firma und dies nicht immer mit lauteren Mitteln. Bereits während seiner Zeit als Regierungsrat soll er Spitäler unter Druck gesetzt haben, sich seiner Firma anzuschliessen. 

Bisher hatte Heiniger grossen Erfolg damit. Neben Spitälern aus dem Kanton Zürich haben sich auch Spitäler aus Basel und Solothurn der Axsana angeschlossen und dabei ihr eigenes Informatikprojekt, in das sie laut dem «Tages-Anzeiger» bereits drei Millionen Franken investiert haben, über den Haufen geworfen. 

Den Steuerzahler kostet auch der Fakt, dass die Swisscom den Auftrag für die technische Umsetzung erhalten hat. Der «Tages-Anzeiger» berichtet, dass die Lösung der Swisscom doppelt so teuer ist, wie diejenige der Konkurrenz. Und weitere Kosten stehen an. In einer späteren Phase, wenn sich Patienten registrieren lassen, wird für 15 Franken pro Patient die Identität überprüft. Diese Kosten sind bisher noch nicht im Budget aufgenommen worden. 

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