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Mehr Anfragen wegen sexueller Gewalt bei Beratungsstelle Castagna

In ihrer 28-jährigen Geschichte hat die Zürcher Beratungsstelle Castagna noch nie so viele Anfragen im Zusammenhang mit sexueller Gewalt in der Kindheit bewältigen müssen wie im vergangenen Jahr. Auffällig ist, dass die Zahl der Kinder und Jugendlichen, die Übergriffe verübt haben, zugenommen hat.

09.03.2020 / 18:30 / von: sda/mco
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Ein Blick in die Statistik zeigt, dass Kinder zwischen 4 und 9 Jahren besonders häufig sexuell ausgebeutet werden. (Screenshot: TELE TOP)

Ein Blick in die Statistik zeigt, dass Kinder zwischen 4 und 9 Jahren besonders häufig sexuell ausgebeutet werden. (Screenshot: TELE TOP)

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Im Jahr 2018 wurde noch in 1090 Fällen Rat bei Castagna gesucht. 2019 schnellte die Zahl auf 1245, wie die Beratungsstelle am Montag mitteilte. Eine Erklärung haben die Mitarbeiterinnen nicht für diese Entwicklung. Sie vermuten, dass die Sensibilität in der Öffentlichkeit und bei Fachpersonen zugenommen hat.

Auffallend sei, dass fast 22 Prozent der Taten von einer minderjährigen Person verübt wurden. In den beiden Vorjahren lag der Prozentsatz bei knapp 11 und gut 17 Prozent. Die Fachfrauen gehen auch hier davon aus, dass der Anstieg damit zu tun hat, dass sich Betroffene oder Angehörige eher an die Fachstelle wenden.

Junge Kinder besonders häufig Opfer

Ein Blick in die Statistik zeigt, dass Kinder zwischen 4 und 9 Jahren besonders häufig sexuell ausgebeutet werden. 44 Prozent der Opfer gehören in diese Altersgruppe.

Die überwiegende Mehrheit der Täter ist männlich. So kommen auf 1070 Männer nur 86 Frauen. Bei 89 Fällen sei das Geschlecht nicht bekannt, heisst es im der Mitteilung. Die Hauptgruppe der Täter sind Väter oder Vaterfiguren, Personen aus dem sozialen Umfeld oder Verwandte.

Die meisten Anfragen stammen von Müttern, deren Kinder betroffen sind. An zweiter Stelle liegen Frauen, die in ihrer Kindheit und Jugendzeit Opfer sexueller Ausbeutung wurden. Ausserdem suchen Fachpersonen, pädagogische Einrichtungen und betroffene Jugendliche Rat bei Castagna.

Die Ratsuchenden kommen vor allem aus dem Kanton Zürich, gefolgt von den Kantonen Aargau und Thurgau. Bei 236 Fällen ist der Wohnkanton nicht bekannt.

TELE TOP hat nachgefragt, warum immer mehr Kinder als Täter gemeldet werden: 

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