Polizei räumt besetztes Juch-Areal in Zürich
Die Polizei hat den Besetzern laut eigenen Angaben einen Räumungsbefehl für 8 Uhr erteilt. An diesen haben sich die Besetzer gehalten. Als die Polizei vor 9 Uhr beim Juch-Areal eingetroffen ist, war dieses verlassen. Nun machen Arbeiter der Stadt das Gelände unbewohnbar, damit die Besetzer nicht zurückkehren können. Auf dem Areal herrsche ein grosses Chaos, sagte ein Sprecher der Stadtpolizei Zürich. Dieses gelte es nun zu beseitigen.
TELE TOP hat die Räumung des Juchareals begleitet:
Die Besetzer wollten sich laut eigenen Angaben nicht ohne Weiteres vertreiben lassen. Sie riefen auf Twitter zu Solidaritätsaktionen auf:
DAS JUCH WIRD JETZT MIT POLIZEIGEWALT GERÄUMT!
TRAGT EUREN UNMUT AUF DIE STRASSE UND INS QUARTIER. BESCHÄFTIGT DIE BULLEN. ZEIGT SOLIDARITÄT.
AN DIE VERANTWORTLICHEN: IT'S TO LATE TO APOLOGIZE— JUCH (@JUCH_BLEIBT)
Die Besetzer befanden sich laut eigenen Angaben bis am Samstagmorgen auf dem Areal. «Das Juch konnte bis jetzt gehalten werden», schrieben sie auf Twitter. Ebenso kündigen sie an, am Samstagvormittag auf dem Areal unter Einhaltung der Coronavirus-Richtlinien einen Brunch abzuhalten. Bereits in der Nacht zeigten sich die Besetzer auf Twitter überrascht, dass sich die Polizei zurückgezogen zu haben scheint:
‼️ÜBERRASCHUNG‼️
ES SCHEINT SO ALS OB SICH DIE BULLEN, DIE SICH SEIT STUNDEN UM DAS JUCHAREAL FORMIERTEN, ZURÜCKGEZOGEN HABEN....
DIE STIMMUNG VOR DEM JUCH IST SOWEIT FRIEDLICH.
ES BLEIBT SPANNEND— JUCH (@JUCH_BLEIBT)
Am Samstagmorgen trübte dann aber der erneute Aufmarsch der Stadtpolizei die Freude der Besetzer.
‼️ACHTUNG ACHTUNG‼️ COPS LASSEN DAS JUCH DOCH NOCH NICHT IN RUHE! SIE SIND AUF DEM WEG MIT ALLEM WAS SIE HABEN!
SOLIDARITÄT JETZT. BRINGT EURE GIPFELI UND KAFIS UND MASKEN.— JUCH (@JUCH_BLEIBT)
Eigentlich hätten die Besetzer schon am 24. April ausziehen sollen. Das Sicherheitsdepartement verlängerte aber überraschenderweise die Frist bis ans Auffahrts-Wochenende.
Die Verlängerung begründete es damit, dass sich mehr Personen auf dem Areal aufhielten als angenommen und ein fristgerechter Auszug wegen der Corona-Verhaltensregeln nicht sichergestellt werden könne.Die Besetzer kündigten auf einer linken Plattform bereits an, dass sie trotz Räumungsbefehl bleiben wollen. Der Stadtrat hat das Areal mit den ehemaligen Asyl-Baracken der HRS Real Estate AG vermietet. Es soll künftig als Bauplatz dienen, während nebenan das neue Eishockeystadion gebaut wird.