Polizeibewerber haben Deutschprobleme
Das Auswahlverfahren für die Polizeischule geht mehrere Monate und ist anspruchsvoll. Bei der Kantonspolizei Zürich schafft nur einer von zehn Bewerbern die Aufnahme. Für einen grossen Teil der Bewerber ist nicht der Sport- oder Intelligenztest das Problem, sondern der Deutschtest, schreibt der «Tages-Anzeiger».
Bei der Kantonspolizei Zürich fällt die Hälfte der Bewerber durch den Deutschtest. Ähnlich sieht es bei der Stadtpolizei Winterthur aus. Dort besteht nur ein Drittel den Deutschtest.
Zahlreiche Sprachschulen machen sich diese Schwächen zu Nutze und bieten extra Deutschkurse für Polizeianwärter an. Dort lernen diese beispielsweise, korrekte Unfallrapporte zu schreiben.
«Ausdrucksfähigkeit ist eine grundlegende Kompetenz für Polizisten», erklärt Stapo-Sprecher Cortesi im Bericht des «Tages-Anzeigers». Polizisten verbringen einen grossen Teil des Arbeitsalltags vor dem PC und schreiben Protokolle. Vor allem in den ersten Jahren sitzen die Polizisten der Kantonspolizei rund die Hälfte der Zeit vor dem Bildschirm. Bei der Kriminalpolizei sei es sogar noch mehr.
Die Rapporte, Berichte und Einvernahmen, welche die Polizisten schreiben, werden als Beweismittel an die Staatsanwaltschaft und das Gericht weitergegeben. Haben diese Berichte zu viele Fehler, schadet das der Glaubwürdigkeit.