Der Einsatz von Bodycams ist in der Schweiz umstritten. Polizeiverbände sind eher kritisch. (Bild: pixabay.com/fsHH)
Polizeiverbände sind kritisch gegenüber Bodycams
Die Kameras für die Stadtpolizisten sind umstritten. In der Stadt Zürich beispielsweise will der Stadtrat die Kameras einsetzen. Die Bodycams werden als gute Schutzmassnahme vor tätlichen Angriffen auf die Polizisten angesehen. In Winterthur dagegen sprach sich der Stadtrat gegen die Kameras aus und sieht keinen Bedarf.
Nun wurde bekannt, dass der Stadtrat von St.Gallen die Kameras prüfen möchte. Johanna Bundi Ryser, die Präsidentin vom Verband der schweizerischen Polizei Beamten mahnt vor Schnellschüssen: «Für uns ist die Meinung der Polizisten wichtig. Die Politik sollte auf die Polizisten hören, was sie für Erfahrungen gemacht haben und ob sie die Kameras tragen wollen.»
Grundsätzlich ist Bundi kritisch. Gespräche mit Polizisten, die die Kameras bei Einsätzen getragen haben, hätten gezeigt, dass die Bodycams auch zu einer psychischen Belastung werden können. Sie erkenne aber durchaus, dass das Bedürfnis nach den Kameras vorhanden ist.
Das sagt auch Ralph Hurni. Er ist der Präsident der Schweizerischen Vereinigung der städtischen Polizeichefs und Kommandant der St.Galler Stadtpolizei. Ob die Kameras für seine Polizei oder für die Polizisten in Zürich sinnvoll sind, könne er nicht einschätzen. Das hänge vom Einsatz ab. «Die Bodycams rund um die Uhr zu tragen, macht in meinen Augen keinen Sinn», meint Hurni.
Der RADIO TOP Beitrag mit weiteren Einschätzungen zu den Bodycams:
Bisher sind die Kameras noch in keinem Polizeikorps fix im Einsatz. Im Kanton Graubünden bestünde aber die gesetzliche Grundlage dazu.