Sans-Papiers haben in der Stadt Zürich keinen Zugang zu Bibliotheken, weil dafür eine Adresse und ein Ausweis nötig sind. (Symbolbild: KEYSTONE/GAETAN BALLY)
Sans-Papiers sollen Zugang zu Zürcher Bibliotheken erhalten
Diese administrativen Hindernisse sollen aus der Welt geschafft werden, wie es im dringlichen Postulat der AL und der SP heisst, das am Mittwoch vom Gemeinderat überwiesen wurde. So sollen Sans-Papiers die Adresse einer Nichtregierungsorganisation (NGO) angeben können.
Ausserdem soll die Stadt eine Defizitdeckung sprechen für nicht zurückgebrachte Bücher. Wegen hastiger Domizilwechsel kämen Verluste von Büchern bei Sans-Papiers häufiger vor, heisst es im Postulat.
Der Zugang zu Bildung und Wissen sei ein Grundrecht. Zudem hätten viele Sans-Papiers infolge der Corona-Krise ihren Job verloren und wären froh, könnten sie zum Zeitvertreib Bücher ausleihen, auch für ihre Kinder.
Markus Kunz (Grüne), der im PVZ-Vorstand sitzt, sagte, bei den PBZ habe man das Problem in Bezug auf Sans-Papiers bereits erkannt und es werde momentan ein entsprechendes Projekt ausgearbeitet. «Es ist einiges unterwegs.»
Das Postulat wurde mit 81 zu 36 Stimmen bei einer Enthaltung an den Stadtrat überwiesen.