Schweizer Spitäler schlagen Alarm: Spitalwesen könnte kollabieren
Die Betten in den Intensivstationen würden knapp, das Pflegepersonal sei an seiner Belastungsgrenze angelangt und seit Oktober hätten die Unispitäler mehr als 4000 Operationen verschoben. Laut der «SonntagsZeitung» haben fünf Schweizer Universitätsspitäler daher eine Warnung an Bundesrat Alain Berset gesendet. «Es werden sich da ethische Fragen auftun», sagte etwa Uwe E. Jocham, Chef des Berner Inselspitals, gegenüber der Zeitung. Die Spitaldirektoren befürchten, dass es nach Weihnachten zu einer dritten Coronavirus-Welle kommt und, dass das Spitalwesen kollabieren könnte.
Forderung nach strengerem Eingreifen
In ihrem Brief an Berset verlangen sie ein strengeres Eingreifen des Bundesrates. Im Universitätsspital Zürich, einem der grössten Krankenhäuser des Landes, seien gerade noch drei Betten in der Intensivstation frei, hiess es. Dies habe drastische Folgen für Patienten mit anderen lebensbedrohlichen Krankheiten.
Auch Zürcher Chefärzte warnen vor einem Kollaps
Auch in der «NZZ am Sonntag» gibt es einen Appell von Medizinern. Drei Zürcher Chefärzte wollen da die Öffentlichkeit aufrütteln. Sie warnen vor dem Kollaps der Spitäler. «Das Gesundheitssystem ist jetzt schon überlastet. Seit Wochen», sagen Urs Karrer, Chefarzt am Kantonsspital Winterthur, Huldrych Günthard, Professor für Infektiologie am Unispital Zürich, und Gerhard Eich, Chef-Infektiologe am Triemli. Sie haben sich per Email an die Zeitung gewendet.