In der Herzchirurgie des Universitätsspitals Zürich sind deutliche Mängel festgestellt worden. (Bild: Universitätsspital Zürich)
Schwere Mängel in Herzchirurgie des Universitätsspitals Zürich
Es seien deutliche Mängel im Bereich der Patientendokumentation, der Transparenz und der wissenschaftlichen Publizistik der Klinik für Herzchirurgie festgestellt worden, bestätigt das Universitätsspital Zürich Recherchen des «Tages-Anzeigers». Die Mängel seien in einem Untersuchungsbericht aufgedeckt worden. Demnach bestehe umfassender Handlungsbedarf.
Der Leiter der Herzchirurgie Francesco Maisano soll Operationsberichte geschönt, Komplikationen in wissenschaftlichen Publikationen unterschlagen und Interessenkonflikte nicht offengelegt haben.
So soll Maisano zum Beispiel einer Rentnerin ein Herz-Implantat eingesetzt haben, dass er selbst mitentwickelt hat. Bei der Operation kam es jedoch zu Komplikationen. Eine Untersuchung nach der Operation zeigte ausserdem, dass diese bei der Frau keine Verbesserung brachte. In einer wissenschaftlichen Zeitschrift berichtete Maisano dennoch über eine gelungene Operation. Die Komplikationen und die ausbleibende Verbesserung erwähnte er jedoch nicht.
Das Universitätsspital hat aufgrund der Mängel ein Massnahmenpaket beschlossen. Die Herzchirurgie und der zuständige Leiter Maisano müssten die festgestellten Mängel sofort beheben. Ausserdem würde die Offenlegung von Interessenkonflikten besser kontrolliert.