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Spitäler zahlen der Axsana AG nur die Hälfte für die verspäteten Patientendossiers

Die Einführung von elektronischen Patientendossiers verzögert sich in der Schweiz immer mehr. Schuld daran ist offenbar die Axsana AG, die für die Digitalisierung der Dossiers beauftragt wurde. Spitäler haben sich dagegen gewehrt und müssen der Firma nun weniger bezahlen.

15.07.2020 / 06:24 / von: vsa
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Der Startschuss des Bundesrates für die Patientendossiers fiel bereits vor 13 Jahren. (Bild: keystone/Gaetan Bally)

Der Startschuss des Bundesrates für die Patientendossiers fiel bereits vor 13 Jahren. (Bild: keystone/Gaetan Bally)

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Bereits vor 13 Jahren hat der Bundesrat beschlossen: In der Schweiz soll es elektronische Patientendossiers geben. Diese sollen es Spitälern, Ärzten, Apotheken und Pflegepersonal einfacher machen, rasch einen Einblick in die Krankengeschichte eines Patienten zu bekommen.

Die Eröffnung dieser Dossiers verschiebt sich jedoch immer wieder nach hinten. Vor einiger Zeit wurde bekannt, dass der geplante Eröffnungstermin im Frühling nicht eingehalten werden kann. Die Einführung der Dossiers werde im Sommer folgen.

Nun berichtet jedoch der «Tages-Anzeiger», dass sich das Gesundheitswesen noch etwas länger gedulden muss - die Patientendossiers werden wohl erst im Frühjahr 2021 genutzt werden können. Schuld daran ist die Zürcher Axsana AG, die mit der Digitalisierung der Dossiers beauftragt wurde und die ursprünglich geplanten Eröffnungstermine bisher nicht einhalten konnte. 

Gegen diese Verzögerung haben sich über 150 Schweizer Spitäler gewehrt - und das mit Erfolg. Die Spitäler müssen der Axsana AG jetzt nur noch die Hälfte des abgemachten Preises für die Digitalisierung zahlen. 

Seitens Axsana AG heisst es, dies werde ein grosses Loch in die Firmenkasse reissen. Die Finanzlage der Axsana AG geriet bereits im letzten Jahr in die Schlagzeilen. Der Kanton Zürich stellte dem Unternehmen fast zwei Millionen Franken zur Verfügung, um die Patientendossiers zu erstellen. Der ehemalige Gesundheitsdirektor Thomas Heiniger wollte der Firma für die Rückzahlung Zeit lassen. Seine Nachfolgerin Natalie Rickli forderte aber eine sofortige Rückzahlung.

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