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Stadt Zürich baut Projekt gegen Fangewalt aus

Die Stadt Zürich und die Zürcher Fussballclubs wollen ihr Projekt «Doppelpass» gegen Fangewalt ausbauen. Beim Projekt handelt es sich um eine Arbeitsgruppe bestehend aus der Stadtpolizei, GC und dem FC Zürich. Neu sollen auch die Kantonspolizei und die ZSC Lions mitmachen.

09.07.2019 / 15:10 / von: mco/meg/sda
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(Screenshot: Video Kantonspolizei Zürich)

(Screenshot: Video Kantonspolizei Zürich)

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Gewalt im Umfeld des Fussballs beschäftigt die Stadt Zürich seit vielen, vielen Jahren. Unterschiedlichste Massnahmen wurden sowohl von den Clubs als auch von den Behörden ergriffen. Mit diversen Aktivitäten wollen alle Beteiligten weiterhin am Ball bleiben.

Im vergangenen September wurden Arbeitsgruppen der Clubs und der Stadt zum «Projekt Doppelpass» fusioniert. Gemeinsam sei man stärker, hiess es damals. Nun wird «Doppelpass» weitergeführt, wie es am Dienstag in einer gemeinsamen Mitteilung der Stadt und der Fussballclubs GC und FCZ heisst.

Zusätzlich sollen der Eishockeyclub ZSC und die Kantonspolizei an «Doppelpass» teilnehmen, um die Zusammenarbeit «auf weitere relevante Partner auszuweiten». Ziel sei es, gemeinsam am Thema weiterzuarbeiten und bei Zwischenfällen rasch zu reagieren.

Die Stadtzürcher Sicherheitsdirektorin Karin Rykart sagt: «Mit der Ausweitung des Projekts können noch mehr Synergien genutzt werden. Zudem wissen dann alle, wer, was macht.» 

Wichtige Rolle der Prävention

Im Projekt «Doppelpass» kommen auch Präventionsmassnahmen eine grosse Bedeutung zu. Diese machen laut Mitteilung vor allem gegenüber jenen jungen Fans Sinn, «die Gewalt ablehnen oder lediglich tolerieren».

Diverse Präventionsprojekte werden deshalb weitergeführt oder neu lanciert. Geplant sind beispielsweise Sensibilisierungsaktionen in Zusammenarbeit mit verschiedenen städtischen und privaten Akteuren im Bereich der Gewaltprävention und Jugendarbeit.

Generell sollen in der Zusammenarbeit zwischen Jugend- und Fanarbeit vermehrt Synergien genutzt werden, um die kontinuierliche Sensibilisierung für das Thema Gewalt an den verschiedenen Begegnungsorten der Jugendlichen sicherzustellen.

Zudem soll auf Basis des Projekts «unschlagbar», das in den Jahren 2010 bis 2017 in den Stadtzürcher Sportvereinen eingeführt worden war, ein neues Präventionsprojekt entstehen, das sich explizit auch mit dem Thema «Fangewalt» auseinandersetzt und so Präventionsarbeit in diesem Bereich erlaubt.

Der Grasshopper Club Zürich und der FC Zürich planen weiterhin Besuche an Schulen, bei denen Fussballer und Vertreter der Vereine mit den Schülerinnen und Schülern über Themen wie Fairplay, Respekt und gewaltfreie Konfliktlösung sprechen. Vorbild ist das Projekt «Stars at School», mit dem FCZ, GC und ZSC im Jahr 2014 an den Schulen präsent waren. GC-Verwaltungsrat Andras Gurovits meint dazu: «Wir gehen mit Spielern und dem Fanverantwortlichen an Schulen. Die Schüler sollen informiert werden, wie sie Konflikte gewaltfrei lösen können.»

Der RADIO TOP Beitrag mit dem erhofften Nutzen der Ausweitung des Projekts:

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Gemeinsame Verantwortung

Diverse Massnahmen im Bereich der Sicherheit wurden bereits ergriffen. Seit Februar 2018 besteht eine Sonderkommission, in der die Stadtpolizei mit der Staatsanwaltschaft und der Kantonspolizei Zürich eng zusammenarbeitet. Ziel ist es, Straftäter konsequent zu identifizieren und strafrechtlich zu verfolgen.

Seit Anfang Jahr wurden zudem die Beweissicherungsmassnahmen im Ordnungsdienst bei Risikoeinsätzen erweitert. Zudem hat die Staatsanwaltschaft ihr «Krawallpikett» erhöht, um die Erreichbarkeit ausserhalb der Spieltage zu gewährleisten.

Offen ist zurzeit, ob vermehrt Videoüberwachung an neuralgischen Punkten zum Einsatz kommen soll. Hier werden die Erfahrungen mit der Videoüberwachung in anderen Bereichen abgewartet.

Die Stadt Zürich sowie GC und FCZ seien sich bewusst, dass das Gewaltproblem im Umfeld von Fussballspielen nicht gelöst ist, heisst es weiter. Aber «die Stadt und die Clubs übernehmen gemeinsam Verantwortung dort, wo sie Einfluss nehmen können». Gefordert seien aber auch die Erziehungsberechtigten und die Medien. 

TELE TOP mit den Reaktionen auf das Projekt «Doppelpass»:

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