In Zürich gab es am 1. Mai mehrere Verstösse gegen die Corona-Vorgaben. (Bild: ALEXANDRA WEY)
Stadtpolizei Zürich greift am 1. Mai durch
Bereits um 11 Uhr am Vormittag griffen die Stadtpolizisten erstmals an diesem besonderen 1. Mai zum Megafon: Auf dem Helvetiaplatz versammelten sich rund 30 Personen mit Fahnen und Transparenten, um gegen die Zustände im syrischen Rojava zu demonstrieren.
Die Stadtpolizei befahl ihnen, den Platz zu verlassen - die Demo war damit innert Kürze beendet. Eine Stunde später wiederholte sich die Szene beim Rathaus. Dort verhaftete die Polizei jedoch einen Mann und eine Frau, weil diese sich den Anordnungen widersetzten.
Verstoss gegen Covid-Verordnung
Die grösste Menschenansammlung bildete sich etwa um halb drei beim Bellevue, wo rund 100 Personen demonstrierten. Auch dort wollten sich nicht alle Demonstrantinnen und Demonstranten nach Hause schicken lassen. Wie die Stadtpolizei mitteilte, kontrollierte sie deswegen etwa 40 Personen und verhaftete eine von ihnen. Sie alle werden wegen Verstosses gegen die Covid-Verordnung angezeigt.
Bis am späteren Nachmittag wurden auf Stadtgebiet ein gutes Dutzend Personen festgenommen. Zwei davon hatten einen Farbanschlag auf eine Filiale der Credit Suisse verübt und Sachschaden an Fassade und Glasscheibe angerichtet. Eine abschliessende Bilanz will die Stadtpolizei erst am Samstag ziehen, wie sie weiter schreibt.
Kritik an der Null-Toleranz
Die Null-Toleranz-Politik der Zürcher Stadtpolizei stiess trotz Corona-Pandemie nicht nur auf Verständnis. Das sei ein Armutszeugnis, was sich die Stadtpolizei da erlaubt habe, schreibt etwa Luca Maggi, Sprecher des 1. Mai-Komitees, auf Twitter.
Plakate seien abgehängt und die Meinungsäusserung unterbunden worden. Sogar Menschen, die Distanz- und Hygieneregeln eingehalten hätten, seien weggewiesen worden. «Das muss ein Nachspiel haben.»
TELE TOP hat die Demonstrationen begleitet:
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