Frei ist einer der Gründer der Restaurantkette Tibits. (Bild: KEYSTONE)
Tibits-Gründer will Bundesrat inhaftieren
Christian Frei, einer der Gründer der vegetarischen Restaurantkette Tibits, stört sich an den Massnahmen des Bundesrates zur Bekämpfung der Pandemie. Er will den gesamten Bundesrat vor ein Kriegsgericht zerren. Dafür hat er mehrere eingeschriebene Briefe an einzelne Bundesräte und den Vizearmeechef verschickt, berichtet die Onlinezeitung «Republik».
In einem Brief an den Vizearmeechef Aldo C. Schellenberg von Mitte Dezember schreibt Frei, dass die Regierung unverzüglich zu verhaften sei, weil sie sich «der Sklaverei» und «der Plünderung von Eigentum und Reichtum» schuldig gemacht hätte.
Ebenfalls wandte sich Frei an die russische und die US-amerikanische Botschaft. Darin schrieb Frei, dass die Schweiz direkt am «Wahlbetrug» in den USA beteiligt war. Auch hier fordert der Gastro-Unternehmer, die Regierung vor ein Kriegsgericht zu zerren.
Aus den Briefen ist ersichtlich, dass sich Frei selbst im Stande sieht, Politikerinnen und Politiker zu entlassen. Dies ist ein rechtsradikales Denk- und Handlungsmuster, das laut der Onlinezeitung auf die US-amerikanische Gruppe «Freemen» zurückgeht, welche das Vorbild der deutschen Reichsbürgerbewegung sind.
Treffen im Keller
Frei tritt schon länger in Corona-Leugner-Kreisen in Erscheinung. Wie die Onlinezeitung weiter schreibt, soll Christian Frei auch ein Treffen in einem Keller einer Tibits-Filiale anfangs Jahr abgehalten haben. Daran sollen 30 Personen teilgenommen haben – ohne Einhaltung der Schutzmassnahmen. In diesem zweistündigen Vortrag soll er die Zerschlagung des Systems gefordert haben und rechtsextremes Gedankengut transportiert haben.
Die Geschäftsführung des Tibits, Freis Brüder Daniel und Reto, distanziert sich von ihm. Seine Haltung sei privater Natur und nicht jene des Unternehmens. Christian Frei sei seit März von den operativen Tätigkeiten im Betrieb entbunden.