Pull down to refresh...
zurück

Universitätsspital Zürich behandelt Covid-Patienten aus 16 Kantonen

Das Universitätsspital Zürich (USZ) hat im vergangenen Jahr mehr Patientinnen und Patienten mit Covid behandelt als im ersten Jahr der Pandemie. Vor allem auf der Intensivstation führte das zu einer enormen Belastung. Die Fälle waren auch komplizierter.

08.02.2022 / 13:10 / von: sda/mma/cfi
Seite drucken Kommentare
0
Rund ein Drittel der Covid-19-Fälle musste auf den IPS behandelt werden. (Bild: KEYSTONE/MICHAEL BUHOLZER)

Rund ein Drittel der Covid-19-Fälle musste auf den IPS behandelt werden. (Bild: KEYSTONE/MICHAEL BUHOLZER)

0
Schreiben Sie einen Kommentar

Das USZ habe ein intensives, anstrengendes Jahr hinter sich, sagte André Zemp, der Präsident des Spitalrates, am Dienstag vor den Medien. «Die Pandemie hat uns stark gefordert und auch Spuren hinterlassen.» Wenn er die Situation hierzulande mit dem Ausland vergleiche, sei die Schweiz aber relativ gut durch die Krise gekommen.

Laut Gregor Zünd, dem Chef des USZ, werden derzeit 17 Patientinnen und Patienten mit Covid-19 auf den Intensivstationen (IPS) behandelt, 13 davon von ausserhalb des Kantons Zürich. Auf den Normalbettenstationen würden weitere 61 Patienten liegen. 76 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter würden derzeit ausfallen. «Das ist bereits deutlich besser als noch vor einer Woche», sagte Zünd.

Im Beitrag von TELE TOP zieht Spitalratspräsident André Zemp Bilanz über das vergangene Geschäftsjahr des Unispitals Zürich:

video

Neun mal schwerere Fälle

Im gesamten vergangenen Jahr wurden 1020 stationäre Patientinnen und Patienten mit Covid-19 behandelt. Das sind 9 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Infizierten kamen aus 16 Kantonen. Bezieht man auch das Jahr 2020 ein, wurden am USZ Covid-Fälle aus 21 Kantonen behandelt.

Rund ein Drittel der Covid-19-Fälle musste auf den IPS behandelt werden. Das durchschnittliche Fallgewicht, also die Fallschwere, dieser Patienten betrug 11,8 Punkte - fast neunmal soviel wie bei den Covid-19-Patienten ausserhalb der IPS.

Die Coronapandemie belastete das USZ auch finanziell. Der Kanton Zürich bezahlte dem USZ als Abgeltung dafür 6,3 Millionen Franken zusätzlich. Aufgrund der zahlreichen ausserkantonalen Patienten in Zürcher Spitälern will der Regierungsrat aber auch andere Kantone zur Kasse bitten.

Immer mehr ambulante Behandlungen

Der durchschnittliche Schweregrad aller am USZ behandelten Personen stieg 2021 auf bereits hohem Niveau erneut leicht an.

Insgesamt nahm die Anzahl stationärer Austritte um 2,1 Prozent zu. Deutlich stärker, nämlich um 12 Prozent, stieg die Zahl ambulanter Behandlungen. Das USZ erwartet, dass eine weitere Verschiebung von stationär zu ambulant stattfinden wird.

Bei einem Umsatz von rund 1,5 Milliarden Franken resultierte für das USZ im Jahr 2021 ein Verlust von 14,2 Millionen Franken.

Konsequenzen aus Missständen gezogen

Im laufenden Jahr wird das USZ unter anderem mit der Umsetzung von organisatorischen Änderungen beschäftigt sein, die ihren Auslöser in den vor zwei Jahren bekannt gewordenen Missständen haben.

Im Mittelpunkt stand der frühere Leiter der Klinik für Herzchirurgie, Francesco Maisano. Er soll gegen die Vorschriften zu Nebenbeschäftigungen verstossen haben, indem er privat an einem Unternehmen beteiligt war, das Implantate herstellt. Zudem soll er die Ergebnisse seiner Arbeit besser dargestellt haben, als sie offenbar waren. Maisano arbeitet mittlerweile in Mailand.

Am USZ wurden deshalb aber beispielsweise ein neuer Verhaltenskodex für alle Mitarbeitenden eingeführt und ein Transparenzregister geschaffen, in dem Interessenbindungen und Nebenbeschäftigungen der Mitarbeitenden systematisch erfasst werden.

Maximal eine Million für Kaderärzte

2023 soll zudem ein neues Lohnmodell für die Kaderärzteschaft eingeführt werden. Dieses basiert auf dem künftig geltenden Spitalplanungs- und Finanzierungsgesetz des Kantons. Dieses begrenzt den variablen Lohnanteil und regelt die Verwendung von Zusatzhonoraren aus der Behandlung von Privatversicherten neu.

Die Löhne für Kaderärzte und -ärztinnen werden neu auf maximal 1 Million Franken begrenzt.

Beitrag erfassen

Keine Kommentare