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Zürcher Gymiprüfung: Das Geschäft mit der Nachhilfe

Ab Dienstag probieren im Kanton Zürich rund 8000 Schülerinnen und Schüler die Gymi-Aufnahmeprüfung. Schaffen wird es nur rund die Hälfte. Es sei denn, sie haben gegen gutes Geld einen der unzähligen Vorbereitungskurse besucht. Zahlen dieses Geschäfts liegen RADIO TOP exklusiv vor.

12.03.2019 / 12:10 / von: lli
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Gymivorbereitungskurse sind seit Jahren ein boomendes Geschäftsfeld. (Bild: pixelio.de/Jörg Trampert)

Gymivorbereitungskurse sind seit Jahren ein boomendes Geschäftsfeld. (Bild: pixelio.de/Jörg Trampert)

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Wenn man im Internet nach dem Begriff Gymivorbereitung sucht, wird man von kommerziellen Anbietern regelrecht überschwemmt. Das hat seinen Grund: Wie RADIO TOP weiss, ist das Geschäft mit der Gymivorbereitung lukrativ. So war letztes Jahr rund ein Viertel aller Schülerinnen und Schüler alleine bei den vier grössten Anbietern in der Nachhilfe. Wenn man den Erfolgsquoten der Institute Glauben schenkt, werden die Zahlen noch erstaunlicher. Nur alleine wenn man das «Lernstudio» betrachtet, war jeder fünfte, der die Gymiprüfung besteht in der Gymivorbereitung. Zusammen mit allen anderen Anbietern ist diese Zahl noch um einiges höher.

Was das boomende Geschäft mit der Gymivorbereitung bedeutet, im Beitrag vom RADIO TOP:

Gute Wachstumszahlen seit Jahren

Auch ökonomisch ist die Gymivorbereitung und generell die Nachhilfe ein lukratives Geschäftsfeld. So gaben alle kontaktierten Nachhilfeinstitute jährliche Wachstumszahlen von bis zu 20 Prozent an – und das seit Jahren. Und auch nach der Gymivorbereitung ist das Geschäft noch lange nicht abgeschlossen. So werden auch Kurse für die Probezeit angeboten oder generell gezielte Nachhilfe in einzelnen Fächern.

«Run» aufs Gymnasium als Folge gesellschaftlichen Drucks?

Die Frage, warum dieses Geschäft seit Jahren zunimmt und was es für Folgen hat, scheidet die Geister. Die Institute sagen, dass sie damit nur eine Nachfrage decken, die von der Gesellschaft her kommt. Eltern wollen ihren Kindern nun einmal die bestmögliche Bildung ermöglichen. Auch der Amtschef des Mittelschul- und Berufsbildungsamts Niklaus Schatzmann bestätigt, dass in gewissen Kreisen und Regionen im Kanton Zürich das Gymnasium als Königsweg angesehen wird.

Das sei ein Problem, sagt die Bildungsforscherin Katharina Maag. «Es gibt ganz klar eine Fehlverteilung von den Kindern, die im Gymnasium sind, im Vergleich zu der Leistungsverteilung insgesamt.» Eigentlich sollten Gymnasiasten entsprechend ihrer Begabungen ausgewählt werden und die Bevölkerung repräsentativ abbilden. Da ist man sich einig. Doch Schülerinnen und Schüler, die Deutsch als Zweitsprache haben, sind an den Gymnasien deutlich untervertreten.

Gleiche Bildungschancen für alle – eine Illusion? Das Interview mit einer Bildungsforscherin gibt es hier zum Nachhören.

Auch der Blick auf die Aufnahmequote nach Bezirken stützt diese Aussage. So ist die Aufnahmequote im Bezirk Meilen mehr als doppelt so hoch, wie im Bezirk Dielsdorf. Schülerinnen und Schüler aus gebildetem Elternhaus haben in der Schweiz eine viermal höhere Chance auf einen Hochschulabschluss, wie die NZZ letztes Jahr schrieb.

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Grafik: Gymi-Aufnahmequoten nach Bezirk (Mittelschul- und Berufsbildungsamt Kanton Zürich, 2018)

Die Erfolgsquote, wenn man Gymivorbereitungskurse besucht sind um einiges höher, als bei Schülern, die keine solchen Kurse besuchen. Gibt es da für die Politik Handlungsbedarf wollte RA

DIO TOP von Vertretern der Bildungskommission wissen:</b>

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TELE TOP mit den Reaktionen zum Thema:

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