Um die 300 Schüler und Schülerinnen nehmen an der Klimaprotestaktion teil. (Bild:RADIO TOP/Patrick Walther)
Zürcher und St.Galler Schüler streiken fürs Klima
In Zürich, St.Gallen, Bern, Basel und diversen anderen Schweizer Städten sind am Freitag gemäss den Organisatoren bis zu 4000 Schülerinnen und Schüler, Studierende und Lernende in den Klimastreik getreten. Sie wollten erreichen, dass die Schweiz den Klimanotstand ausruft und griffige Gesetze im Kampf gegen den Klimawandel erreicht, wie die Organisatoren in einer Mitteilung schreiben. Ein Anlass für den Klimastreik ist das vom Nationalrat zunächst verwässerte und danach ganz versenkte CO2-Gesetz.
Die Bewegung des Klimastreiks stammt aus Schweden: Dort protestiert die 15-jährige Greta Thunberg schon seit Sommer jeden Freitag für das Klima. Ihre Rede vom Weltklimagipfel in Polen ging viral, mittlerweile beteiligen sich weltweit 20‘000 Jugendliche an den Protesten.
In Zürich protestierten um die 1000 Schüler und Schülerinnen in der Zürcher Innenstadt. Teils wurde sogar der Tramverkehr lahmgelegt. Plakate wurden bemalt und immer wieder gab es Aufrufe zum Klimaschutz. Viele der jungen Demonstranten seien enttäuscht von den Politikern im In- und Ausland und machen sich sorgen über die Zukunft.
Die Jugendlichen wollen nach ihren eigenen Aussagen nicht mehr länger zuschauen, wie der Planet zerstört wird. Sie fordern die Politiker auf, die «Klimakrise» wie eine Krise zu behandeln. Die Lösungen seien längst bekannt, aber die Politik unternehme nichts. Ein Grund dafür sei die mächtige «Fossillobby».
RADIO TOP Reportage vom Schülerstreik in Zürich:
An der St.Galler Kantonsschule am Burggraben organisiert Miriam Rizvi den Streik und findet: «Die Politiker in Bern tragen die Verantwortung für die heutige Klimapolitik nicht, das tun wir. Wir Schüler sind die Generation, die die Konsequenzen der heutigen Entscheide tragen müssen!»
Zwischen 300 und 400 junge Demonstranten versammelten sich am Freitagmorgen vor der Kantonsschule am Burggraben in St.Gallen zum Klimastreik. Auch sie protestierten gegen das Versagen in der Klimapolitik. Der Rektor der St. Galler Kantonsschule am Burggraben, Marc König, zeigte Verständnis für die Aktion, obwohl die Schule grundsätzlich keine Streiks wolle, wie er sagte.
Ums Schwänzen gehe es den Schülern bei den Streiks nicht, betont Marie-Claire Graf, welche den Protest in Zürich mitorganisiert: «Ein Streik ist eine unserer einzigen Möglichkeiten, überhaupt mitzubestimmen. Die Schüler haben ja noch kein Stimm- und Wahlrecht.» Viele der Schüler investierten ausserdem Stunden ihrer Freizeit ins Basteln von Plakaten und Organisieren der Proteste, so Marie-Claire Graf weiter.
Die betroffenen Schulen handhabten die Streiks unterschiedlich: Einige drückten ein Auge zu, andere bestraften streikende Schüler mit Absenzen oder sogar Verweisen.
TELE TOP war beim Schülerstreik in Zürich dabei:
RADIO TOP Beitrag zu den Hintergründen der Klimastreiks: