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Sterbekapsel Sarco: Erste Person in Waldhütte in Merishausen SH gestorben

Die umstrittene Suizidkapsel Sarco ist im Kanton Schaffhausen erstmals im Einsatz gestanden. Eine Person nahm sich darin mit Stickstoff das Leben. Die Schaffhauser Polizei verhaftete daraufhin mehrere Personen. Die Sterbekapsel wurde sichergestellt.

24.09.2024 / 18:35 / von: sda/fzw/tse/lma
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Die TOP-Medien haben Peter Sticher, Erster Staatsanwalt Kanton Schaffhausen, zum Interview getroffen und sich in Merishausen auf Spurensuche gemacht:

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Der begleitete Suizid fand auf einem idyllischen Waldstück in der Gemeinde Merishausen SH statt. Mehrere Personen waren anwesend. Gegen diese werde ein Strafverfahren wegen Verleitung und Beihilfe zum Selbstmord eingeleitet, teilte Staatsanwalt Peter Sticher am Dienstag mit. Ob weitere Straftatbestände verletzt worden seien, werde geprüft.

Wer verhaftet wurde und wer sich in der Kapsel das Leben nahm, gibt die Staatsanwaltschaft nicht bekannt. Der Erfinder der Kapsel, Philipp Nitschke, teilte am Dienstagmittag den Artikel einer niederländischen Zeitung auf X. Diese begleitete den Freitod im Kanton Schaffhausen offenbar. Gemäss Nitschke war eine 64-jährige US-Amerikanerin die erste Person, die mit Sarco aus dem Leben schied.

Kapsel bei Waldhütte eingesetzt

Am Montagnachmittag wurde die Staatsanwaltschaft von einem Anwalt darüber informiert, dass in einer Waldhütte in der Gemeinde Merishausen die Suizidkapsel angewendet worden sei. Die Einsatzkräfte stellten die Suizidkapsel sicher und brachten die verstorbene Person zur Obduktion ins Institut für Rechtsmedizin nach Zürich.

In welcher Beziehung der hinweisgebende Anwalt zur Sterbehilfeorganisation «The Last Resort» steht, machte die Staatsanwaltschaft ebenfalls nicht publik, wie sie auf Anfrage sagte. Aus Schaffhausen sei er aber nicht.

Sterbekapsel «nicht rechtskonform»

Die Sterbehilfeorganisation «The Last Resort» hatte in diesem Sommer angekündigt, dass die Sterbekapsel noch in diesem Jahr in der Schweiz zum Einsatz kommen solle. Die Staatsanwaltschaften mehrerer Kantone kündigten daraufhin an, ein Verfahren einzuleiten, falls die Kapsel bei ihnen verwendet werde - darunter war auch Schaffhausen.

Am selben Tag wie Sarco in der Waldhütte angewendet wurde, sagte Gesundheitsministerin Elisabeth Baume-Schneider (SP) im Parlament, dass die Suizidkapsel nicht rechtskonform sei.

Zum einen erfülle die Kapsel die Anforderungen des Produktesicherheitsrechts nicht, sagte Baume-Schneider. Sie dürfe daher nicht in Verkehr gebracht werden. Und zum anderen sei die Verwendung von Stickstoff mit dem Zweckartikel des Chemikaliengesetzes nicht vereinbar.

Sarco soll erlauben, durch Knopfdruck aus dem Leben zu scheiden. Die Maschine kann zum Sterben an jeden beliebigen Ort gebracht werden. Auf Knopfdruck strömt Stickstoff in die Kapsel, der den Sauerstoff verdrängt. Nach wenigen Atemzügen wird die Person bewusstlos. Der Tod tritt gemäss «The Last Resort» nach etwa fünf Minuten ein. Ziel der Organisation ist es gemäss eigenen Angaben, einen «schöneren Tod» zu ermöglichen.

Erste Reaktionen der Politik und das Interview mit der Staatsanwaltschaft gibt es in den TOP NEWS auf TELE TOP um 18:00 Uhr.

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Christoph
am 24.09.2024 um 11:34
Muss neuerdings die Staatsanwaltschaft oder gar der Bundesrat gefragt werden, wenn man sterben will?