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Nach Börsencrash: Wie Anleger:innen jetzt vorgehen sollen

An den internationalen Finanzmärkten setzt sich die Korrektur der letzten Tage zu Wochenbeginn fort - auch an der Schweizer Börse. Für Anlegerinnen und Anleger hat der Crash negative Folgen. Die Zürcher Kantonalbank rät ihren Kundinnen und Kunden jedoch zu einem besonnenen und klaren Vorgehen.

05.08.2024 / 18:53 / von: sda/ast/fzw
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Christoph Schenk, Investor-Chef der ZKB, gibt Auskunft wie sich Anlegerinnen und Anleger zu verhalten haben: 

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Auslöser für den Ausverkauf waren in der vergangenen Woche schwache US-Konjunkturdaten. Insbesondere der schwache US-Arbeitsmarktbericht zum Wochenschluss machte den Stimmungseinbruch perfekt. Denn nachdem die US-Notenbank am Mittwoch die Zinsen nicht angetastet, aber eine Zinswende für September signalisiert hatte, befürchteten viele Marktteilnehmer, dass sie zu lange gewartet haben könnte, mit einer ersten Zinssenkung.

Dazu kommen die geopolitischen Spannungen. Vor allem im Nahen Osten droht eine weitere Eskalation, was zu steigenden Ölpreisen führt und damit eine zusätzliche Bedrohung für die Weltwirtschaft darstellt.

Der Schweizer Leitindex SMI verliert zum Wochenstart zeitweise mehr als drei Prozent auf 11'455 Punkte, was dem tiefsten Stand seit Mai entspricht. Kurz vor Mittag vermochte er die Einbussen immerhin etwas einzugrenzen und steht noch mit 2,73 Prozent im Minus bei 11'546 Punkten. Schon am Freitag war er um 3,6 Prozent eingebrochen, was dem grössten Tagesverlust seit Januar 2022 entsprach.

Damit bewegt sich die Schweizer Börse etwa im Gleichschritt mit ihren europäischen Pendants nach unten. Auch der deutsche Dax oder der französische Cac-40 geben um mehr als 2 Prozent nach. In Asien brach der japanische Nikkei gar um gut 12 Prozent ein. Und die weltweit gehandelten US-Aktien-Futures deuten auch für die USA auf eine Fortsetzung der Abwärtsbewegung hin.

Märkte in grosser Verunsicherung

Dass die Märkte sehr verunsichert sind, zeigt auch der Volatilitätsindex VSMI. Das Angstbarometer der Börsianer schiesst um fast ein Viertel nach oben auf über 20 Punkte. Schon am Freitag war der VSMI um rund ein Drittel gestiegen. Seit Jahresbeginn hat er sich damit verdoppelt. Ähnlich starke Anstiege gab es zuletzt im März 2023. Damals waren die Märkte wegen der Bankenkrise in den USA und der Notrettung der Credit Suisse durch die UBS in heller Panik.

Aber auch am Devisen- oder Kryptomarkt lässt sich die Angst der Anleger ablesen. So ist der Schweizer Franken als sicherer Hafen verstärkt gesucht. Das Euro/Franken-Paar fiel im Handelsverlauf zeitweise auf den tiefsten Stand seit der Aufhebung des Euro-Mindestkurses im Januar 2015. Gleichzeitig beschleunigte die Kryptowährung Bitcoin ihre Talfahrt und rutschte phasenweise unter die Schwelle von 50'000 Dollar.

Keine baldige Erholung erwartet

Die meisten Marktteilnehmer gehen davon aus, dass es in nächster Zeit volatil bleiben wird. Denn die Rezessionsängste in den USA machen sich breit. Aber auch die jüngsten Daten aus der Eurozone stimmen nicht gerade zuversichtlich. Dort ist der Einkaufsmanagerindex von S&P Global den zweiten Monat in Folge gefallen.

Es bleibe abzuwarten, wie lange sich diese Stimmungseintrübung auf die Kurse auswirken werde. Generell sei zu bedenken, dass die Sommermonate traditionell eher schwieriges Terrain seien, heisst es in einem Kommentar.

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