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«Der Patient lebt noch bei der Entnahme»

Ein neuer Ärzteverein fordert in der Schweiz ein Verbot von Organspenden. Bei der Organentnahme bei Hirntoten bestehen moralische Bedenken, sagen sie.

28.03.2019 / 07:21 / von: pwa
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Ein neuer Verein fordert, dass Menschen die hirntot sind keine Organe entnommen werden dürfen. (Symbolbild: pixabay.de/Parentingupstream)

Ein neuer Verein fordert, dass Menschen die hirntot sind keine Organe entnommen werden dürfen. (Symbolbild: pixabay.de/Parentingupstream)

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Ein neuer Ärzteverein fordert in der Schweiz ein Verbot von Organspenden, meldet die NZZ. Dies, weil die Organentnahme moralisch heikel sei. So sei etwa unklar, ob Hirntote nicht doch noch Schmerzen verspüren. Ausserdem ist der Ärzteverein mit dem Namen Äpol der Meinung, dass Verwandte bei einer Organentnahme nicht die Möglichkeit haben, sich richtig zu verabschieden. Für ihre Forderung nach einem Verbot der Organspende zieht der Verein auch eine eigene Volks-Initiative in Betracht.

Franz Immer ist Direktor der Stiftung Swisstransplant und wehrt sich. Die Organentnahme bei Hirntoten sei moralisch nicht bedenklich, weil in der Gesellschaft Konsens darüber bestehe, dass ein Patient tot ist, wenn seine Hirnfunktionen komplett ausgefallen sind.

Erst letzte Woche wurde in Bern die Organspenden-Initiative eingereicht. Sie fordert, dass jeder Organspender ist, ausser er entscheidet sich explizit dagegen.

Im Interview mit TELE TOP erklärt Äpol-Präsident Alois Beerli, wie bedenklich eine Organentnahme bei Hirntoten sei:

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Nina
am 02.07.2024 um 03:13
Es ist verwerflich nicht alles dafür zu tun um Leben zu retten, sagt die Politikerin, und dass so viele auf ein gebrauchtes Organ warten würden. Aber den "Spender" zu töten, statt alles dafür zu tun um SEIN Leben zu retten, das ist OK?
Yvonne Edwards
am 28.03.2019 um 15:40
Die Diagnose 'hirntot' ist ein juristischer Konstrukt, damit sich die Transplantationsmedizin Zugang zu Organe schaffen kann. Patienten mit einem Schädel-Hirntrauma sind nicht tot, sie sind schwer bewusstlos. Sie sterben während der Organentnahme. Die Organe müssen lebendig und durchblutet sein, damit die Transplantation gelingt. Es gibt dokumentierte Fälle, wo 'Hirntote' aufgewacht sind und nach einer langen Rekonvaleszenz ein normales Leben führen: Jan Kerkhoff, Zack Dunlap, Angéle Liebi, Carina Melchior, um einige zu nennen. Der Tod während der Organentnahme ist ein würdeloser, liebloser und kalter Tod im Operationssaal. Bei einer Multi-Organ-Explanation wird der sterbende Mensch (unter Vollnarkose) wie ein Ersatzteillager ausgehöhlt, anschliessend wird die Leiche zugenäht und wie ein nutzloses Ding beiseite geschoben.