TOP TALK: «Es gibt eine beängstigende rechte Strömung in der Schweiz»
Die Schweiz sei ein Nährboden für Sekten. Pro Jahr entstehen laut Relinfo rund 50 neue Gruppierungen. Diese müssen nicht zwingend religiös motiviert sein. Die meisten seien zudem harmlos. Dennoch: «Man muss Vorfälle wie diesen an der Fasnacht im Kanton Schwyz, wo sich Jugendliche als Ku-Klux-Klan-Anhänger verkleideten, sehr ernst nehmen.» Sektenexperte Georg Otto Schmid aus Rüti und sein Team von Relinfo beobachten schon länger eine ernst gemeinte Ku-Klux-Klan-Bewegung in der Schweiz. «Ich kann mir vorstellen, dass die Aktion der Jugendliche eigentlich der Anhängeranwerbung galt.»
Und solche Sekten mit extrem radikalem rechten Gedankengut seien im Trend. Unter den sogenannten Nordgermanen, die heidnische Götter verehrten, würden sich Neonazis verstecken, die unter dem Motto Religionsfreiheit ihr rassistisches Gedankengut verbreiteten. «So können sich die Gruppierungen den Behörden entziehen», sagt Schmid. Ironischerweise hätten diese Gruppen besonders Zulauf von Schweizern, die sich vor wenigen Jahren des Salafismus bekennt hatten. «Seit dem Zerschlag der IS-Hochburg ist das muslimisch Fanatische nicht mehr so sexy. Die Anhänger bleiben aber die gleichen - extremistisch und radikal.»
Der Trend sei aber klar weg von grossen Sekten, wie Scientology, hin zu kleineren Gruppierungen, meint Schmid. Wie die Sektenlandschaft in der Schweiz zurzeit aussieht und wann die Alarmglocken läuten müssen - erklärt Sektenexperte Georg Otto Schmid im TOP TALK - am Dienstag, 19. März, ab 18:30 Uhr (stündlich wiederholt).