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TOP TALK: «Es gibt eine beängstigende rechte Strömung in der Schweiz»

Sekten sind in der Schweiz aktuell nicht nur in den Schlagzeilen sondern auch im Trend, meint Sektenexperte Georg Otto Schmid. Beunruhigend stark sei der Zuwachs bei Gemeinschaften mit extrem radikalem rechten Gedankengut. Deshalb müsse man solche Vorkommnisse, wie als Ku-Klux-Klan verkleidete Jugendliche sehr ernst nehmen.

19.03.2019 / 17:10 / von: vme
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Die Schweiz sei ein Nährboden für Sekten. Pro Jahr entstehen laut Relinfo rund 50 neue Gruppierungen. Diese müssen nicht zwingend religiös motiviert sein. Die meisten seien zudem harmlos. Dennoch: «Man muss Vorfälle wie diesen an der Fasnacht im Kanton Schwyz, wo sich Jugendliche als Ku-Klux-Klan-Anhänger verkleideten, sehr ernst nehmen.» Sektenexperte Georg Otto Schmid aus Rüti und sein Team von Relinfo beobachten schon länger eine ernst gemeinte Ku-Klux-Klan-Bewegung in der Schweiz. «Ich kann mir vorstellen, dass die Aktion der Jugendliche eigentlich der Anhängeranwerbung galt.»

Und solche Sekten mit extrem radikalem rechten Gedankengut seien im Trend. Unter den sogenannten Nordgermanen, die heidnische Götter verehrten, würden sich Neonazis verstecken, die unter dem Motto Religionsfreiheit ihr rassistisches Gedankengut verbreiteten. «So können sich die Gruppierungen den Behörden entziehen», sagt Schmid. Ironischerweise hätten diese Gruppen besonders Zulauf von Schweizern, die sich vor wenigen Jahren des Salafismus bekennt hatten. «Seit dem Zerschlag der IS-Hochburg ist das muslimisch Fanatische nicht mehr so sexy. Die Anhänger bleiben aber die gleichen - extremistisch und radikal.»

Der Trend sei aber klar weg von grossen Sekten, wie Scientology, hin zu kleineren Gruppierungen, meint Schmid. Wie die Sektenlandschaft in der Schweiz zurzeit aussieht und wann die Alarmglocken läuten müssen - erklärt Sektenexperte Georg Otto Schmid im TOP TALK - am Dienstag, 19. März, ab 18:30 Uhr (stündlich wiederholt).

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Andy
am 20.09.2019 um 10:52
Die gesundheitsschädigenden Sekten sind wohl oft nicht so leicht zu erkennen. Wenn eine Freikirche sektenhafte Züge angenommen hat, ist es nicht so einfach, sich zu distanzieren, nachdem man vergeblich versucht hat, Verantwortliche auf die Missstände aufmerksam zu machen, sie nicht eingreifen wollen. Es ist dann auch nicht so einfach Angehörige und Freunde loszulassen, die dabei bleiben wollen, obwohl vom Prediger ein unausgewogenes Evangelium gepredigt wird. Da wird in diesem Land viel auf die leichte Schulter genommen.