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Corine Mauch bleibt Stadtpräsidentin - GLP erstmals in Exekutive

Andreas Hauri (GLP) sorgt für eine Premiere: Er erobert erstmals für seine Partei einen Sitz in der Zürcher Stadtregierung. Karin Rykart (Grüne) holt für ihre Partei den zweiten Sitz mit Bravour zurück. Nicht mehr vertreten ist die CVP. Corine Mauch (SP) bleibt Stadtpräsidentin.

04.03.2018 / 20:14 / von: mle/sda
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Filippo Leutenegger gratuliert Corine Mauch (SP) zur Wiederwahl als Stadtpräsidentin. (Bild: RADIO TOP)

Filippo Leutenegger gratuliert Corine Mauch (SP) zur Wiederwahl als Stadtpräsidentin. (Bild: RADIO TOP)

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Mit 36'058 Stimmen ins Glück: Andreas Hauri holt für seine Partei erstmals einen Sitz in der neunköpfigen Stadtzürcher Exekutive. Hauri habe vom Rücktritt von SP-Stadträtin Claudia Nielsen profitiert, sagte GLP-Co-Präsidentin Maleica Landolt. Er sei mit seiner links-liberalen Art von einem urbanen linken Publikum wählbar gewesen. «Gut war auch, dass er keinem Bündnis angehörte.»

Von einem Glanzresultat kann Karin Rykart sprechen, die mit fast 50'000 Stimmen den zweiten Sitz für ihre Partei zurückeroberte. Die Grünen Stadt Zürich sind vom Abschneiden ihrer Kandidatin denn auch «überaus beeindruckt», wie Fraktionspräsident Markus Kunz sagte. Es sei sensationell, dass Rykarte Bisherige hinter sich gelassen habe.

Hier geht es zum Stadtratswahl-Ticker mit Interviews, Meinungen und Emotionen.

Rykart liegt an fünfter Stelle und noch vor den Bisherigen Filippo Leutenegger (FDP) und Richard Wolff (AL). Finanzvorstand Daniel Leupi (Grüne) sowie die Bisherigen André Odermatt und Raphael Golta (beide SP) schafften die Wiederwahl problemlos. Das beste Resultat erzielte Corine Mauch (SP) mit über 63'000 Stimmen - rund 4000 mehr als der zweitplatzierte Leupi.

«Niederlage für die Bürgerlichen»
Der dritte Neue in der Stadtregierung ist Michael Baumer (FDP). Er verteidigte - knapp über dem Absoluten Mehr liegend - den durch den Rücktritt von Stadtrat Andres Türler (FDP) freigewordenen Sitz.

Die FDP zeigte sich einerseits zufrieden, dass sie ihre Sitze verteidigen konnten, andererseits ist sie enttäuscht, dass die Bürgerlichen die Wende nicht geschafft haben. «Das Resultat ist insgesamt eine Enttäuschung und zeigt, dass das Ticket Top-5 nicht funktioniert hat», sagte FDP-Fraktionspräsident Michael Schmid und sprach von einer klaren Niederlage für die Bürgerlichen.

CVP ist nicht mehr in der Exekutive
Ganz bitter ist es für die CVP, die ebenfalls beim bürgerlichen Ticket mitmachte und ihren Sitz verlor. Parteipräsident Markus Hungerbühler blieb chancenlos - genau so wie Susanne Brunner und Roger Bartholdi von der SVP. Damit wartet die SVP seit über 28 Jahren auf den Einzug in die Exekutive.

Für SVP-Parteipräsident Mauro Tuena war denn auch klar: «Die Wähler wollten einmal mehr nicht, dass wir Regierungsverantwortung übernehmen, sondern die Rolle der Opposition einnehmen», sagte er.

Claude Virchaux, CVP-Wahlkampfleiter, erklärt sich die Niederlage damit, dass die Ausgangslage für eine 5-Prozent-Partei sehr schwierig gewesen sei. Top-5 habe nicht funktioniert. Nach dem überraschenden Rücktritt von SP-Stadträtin Claudia Nielsen habe sich die Ausgangslage für die CVP zudem nochmals verschlechtert und für die GLP massiv verbessert.

Mauch unangefochtene Stadtpräsidentin
An der Spitze der Zürcher Stadtregierung bleibt hingegen alles beim Alten: Stadtpräsidentin Corine Mauch (SP) setzte sich deutlich gegen ihren Herausforderer Filippo Leutenegger (FDP) durch. Für die 57-jährige ist es bereits die dritte Legislatur an der Spitze der Stadtzürcher Exekutive.

Mauch holte mit 53'300 Stimmen fast doppelt so viele Stimmen wie Leutenegger und lag in allen neun Wahlkreisen immer vor dem FDP-Kandidaten. Keine Chance hatte Andreas Hauri (GLP), der abgeschlagen auf dem dritten Rang landete.

Die Stimmbeteiligung lag sowohl bei den Stadtrats- als auch bei der Wahl ins Stadtpräsidium bei 42,3 Prozent.

Rot-grüne Mehrheit im Stadtparlament
Im Stadtparlament hat die linke Ratsseite nach vier Jahren mit äusserst knappen Mehrheitsverhältnissen wieder die klare Mehrheit: SP, Grüne und AL haben bei den Wahlen sieben zusätzliche Sitze gewonnen und verfügen damit über insgesamt 69 Sitze im 125-köpfigen Stadtparlament.

Verlierer ist die SVP, die sechs Sitze einbüsste und nun noch 17 Gemeinderäte hat. Zweitstärkste Fraktion ist damit nicht mehr die SVP, sondern die FDP, die ihre 21 Sitze halten konnte. Die GLP hat einen zusätzlichen Sitz gewonnen und hat neu 14 Sitze.

Neu im Rat mit vier Sitzen ist die EVP, die mit der BDP mit einer gemeinsamen Liste angetreten ist. Hingegen nicht mehr im Gemeinderat der Stadt Zürich ist die CVP, die in keinem der neun Wahlkreise die 5-Prozent-Hürde schaffte.

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